Shitstorm ausgelöst
Axt-Blutbad: Grün-Politikerin kritisiert Polizei
Das Blutbad in der Nähe der deutschen Stadt Würzburg, wo ein 17-jähriger Flüchtling aus Afghanistan Montagabend in einem Zug mindestens vier Fahrgäste schwer verletzte, hat eine Welle der Empörung quer durch Deutschland ausgelöst. Für einen wahren Shitstorm im Internet sorgte die deutsche Grün-Politikerin Renate Künast, die das Vorgehen der Polizei, die den Attentäter bei seinem Fluchversuch erschoss, infrage stellte. "Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden????", fragte sie auf Twitter. Nicht nur die Polizei reagierte darauf erbost.
Die Reaktionen auf ihren Tweet fielen dementsprechend heftig aus. Künast wird von den Usern unter anderem vorgeworfen, sie mache den Täter zum Opfer. Auch die zuständige Polizei "Oberbayern Süd" reagierte auf den Tweet von Künast. "Ein Tweet mit "????" ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht gerecht", schrieb die Polizei.
Polizei: "Brauchen parlamentarische Klugscheißer nicht"
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sagte der "Saarbrücker Zeitung", der Vorgang werde von der Staatsanwaltschaft untersucht und dann werde ein Urteil gefällt. "Da brauchen wir die parlamentarischen Klugscheißer überhaupt nicht." Es sei unerträglich, wenn Politiker wie Künast erklären würden, wie ein Polizeieinsatz verlaufen müsse, fügte Wendt hinzu. "Wenn Polizisten in der Form angegriffen werden, werden sie sich nicht auf Kung Fu einlassen. Das endet dann bedauerlicherweise manchmal mit dem Tod des Täters, ist aber nicht zu ändern."
Nach Polizeiangaben hatte ein 17-jähriger Flüchtling aus Afghanistan am Montagabend Fahrgäste in einem Regionalexpress angegriffen. Bei der Axt- und Messerattacke waren mindestens fünf Menschen schwer verletzt worden, vier davon schwer. Der IS beanspruchte den Angriff für sich. Im Zimmer des in einer Pflegefamilie untergebrachten Jugendlichen wurde nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) "eine handgemalte IS-Flagge" gefunden.
Bayerns Innenminister verteidigt Schusswaffeneinsatz
Herrmann verteidigte den Schusswaffeneinsatz der Beamten. Dass der junge Mann offenbar während der Flucht noch weitere Menschen angriff, zeige, dass es richtig gewesen sei, ihn aufzuhalten. "Es war dann schon wichtig, den Täter zu stoppen", sagte Herrmann im ZDF-"Morgenmagazin".
Kritik an Künast auch aus den eigenen Reihen
Künast erntete für ihren Tweet auch Kritik aus den eigenen Reihen. "In so einer Situation können nur die Polizisten entscheiden und beurteilen, wie sie denn damit umzugehen haben", sagte der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, dem Nachrichtensender N24. "Und wir müssen Grundvertrauen haben, dass sie im Zweifelsfalle auch das Richtige tun. Das kann man von weitem nicht beurteilen." Künast Äußerung sei "in der Hitze des Gefechts" entstanden und "nicht besonders geschickt gewesen", sagte Nouripour.
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