Plötzlich konnte er die rechte Körperhälfte nicht bewegen: Besiktas-Istanbul-Legionär Veli Kavlak bangt mit 27 Jahren um seine Karriere.
Veli Kavlak liegt wieder daheim in seiner Wohnung im asiatischen Teil von Istanbul. Mit 27 ist er in einem Alter, in dem er am Zenit seiner Karriere sein könnte oder müsste - er lebt aber jetzt in der Angst, aufhören zu müssen. Begleitet vom aufgestauten Ärger über Ärzte und Physiotherapeuten, denen er in den letzten zwei Jahren vertraut hatte: "Falsche Entscheidungen haben mich vieles gekostet. Vielleicht die Karriere."
Schadet sich Kavlak selbst?
Erste Operation in München, die zweite in Wien, die dritte in Istanbul - alles wegen eines Bizepssehnenrisses in der Schulter. Mitunter konnte er nicht die Schuhe zubinden. Bei der dritten Operation bohrte der türkische Teamarzt ein Loch in den Knochen, machte die Sehne daran fest. Trotzdem bestritt Kavlak letzte Saison nur ein Match. Der eine oder andere Zentimeter zur vollen Beweglichkeit fehlte. "Veli beginnt vor lauter Ehrgeiz vielleicht zu früh und schadet sich selbst", fürchten seine Ex-Trainer Slaven Bilic und Nikola Jurcevic.
Riesenschmerzen
Einen Privattrainer engagierte er vor dem Urlaub, um topfit Besiktas-Meistermacher Senol Günes überzeugen zu können. Vor fünf Tagen im Training der große Schock: "Riesenschmerzen, ich konnte die rechte Körperhälfte nicht mehr bewegen." Ein Neurologe konstatierte einen Bandscheibenvorfall bei den Halswirbeln, wo die Nerven zum Schultergelenk liegen: "Den bemerkte man bereits vor einem Jahr, schenkte ihm keine Beachtung." Jetzt hofft er, dass die vierte Operation die entscheidende am Weg zurück war: "Wenn das nicht hilft, ist's aus, wird's mich als Fußballer nicht mehr geben."
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