Zehn Jahre ist es bald her, dass Natascha Kampusch (28) ihrem Entführer Wolfgang Priklopil entkommen konnte. In der ORF-Sendung "Thema" sprach sie über ihr Leben in Gefangenschaft und nennt auch neue Details zu Priklopil: "Er verehrte Hitler. Es ging ihm darum, dass es mir so geht wie den Nazi-Opfern." Die Qualen, die Kampusch acht Jahre lang erdulden musste, müssen enorm gewesen sein. Ihr Vergleich mit Opfern des NS-Regimes sorgt allerdings für Aufregung.
Anlässlich des Jahrestages bringt Kampusch nun ein zweites Buch über ihren Fall heraus. Im Interview mit dem ORF, das nun auch bei RTL ausgestrahlt wurde, gewährt sie zehn Jahre nach ihrer Flucht Einblicke in das Leben mit ihrem Peiniger. Priklopil, der sich direkt nach ihrer Flucht das Leben nahm, schnitt ihr die Haare ab und ließ das Mädchen hungern, berichtet "Focus Online".
"Er hat es eben gut gefunden, mich auch so zu behandeln. Er war daran interessiert, dass es mir auch so geht wie den Nazi-Opfern", so Kampusch. "Und er hat natürlich den Hitler bewundert."
Kampusch will "Geschichte selbst erzählen"
Dem Vorwurf, mit ihrem zweiten Buch erneut Geld verdienen zu wollen, ließ die 28-Jährige nicht gelten, sie wolle ihre Geschichte einfach "selbst erzählen". "Außerdem hätten dann diese ganzen Leute, die Schindluder mit dieser Geschichte trieben, freie Hand gehabt, weil ich ja nicht da gewesen wäre, um zu widersprechen, um ein Zeichen zu setzen, um da zu sein und einfach dem, was wirklich war, Ausdruck zu verleihen", sagte die 28-Jährige.
Zuletzt hatte Kampusch eine einstweilige Verfügung gegen das Buch "Der Entführungsfall Natascha Kampusch - Die ganze beschämende Wahrheit" beantragt, war damit allerdings vor Gericht gescheitert.
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