Traurig, aber wahr: Weil er Geld brauchte, brach Mittwochnacht ein 23-Jähriger im weststeirischen Groß St. Florian ins Haus seiner ehemaligen Pflegemutter ein. Dabei wurden er und seine beiden Mittäter überrascht und flüchteten. Für die mit Sturmhauben maskierten Verdächtigen klickten jedoch kurz darauf die Handschellen.
Um 21.45 Uhr wollten die 47-jährige Hausbesitzerin, ihr Freund und ihre Mutter schlafen gehen, als es plötzlich krachte. "Wir haben geglaubt, dass im Stall irgendetwas passiert ist", berichtet die Weststeirerin. "Doch da war nichts." Dann ein weiterer Kracher, der diesmal aus dem Wohnzimmer kam: "Ich habe nachgeschaut und gerade noch gesehen, wie ein vermummter Typ aus dem Fenster gesprungen ist."
Die Frau verständigte die Polizei, die Uniformierten leisteten ganze Arbeit: Ein 17-Jähriger wurde beim Haus gefasst, für die Mittäter (18 und 23 Jahre alt) war dann im Wald Endstation.
Mit Baseballschläger und Axt ausgerüstet
Ein Verdächtiger war der Polizei bekannt, denn er hatte am jetzigen Tatort einst als Pflegekind gelebt. Der 23-Jährige - er wohnt nun in Kapfenberg - gab zu, seinen arbeitslosen Freunden einen Tipp gegeben zu haben, wo Geld zu holen wäre.
Ausgerüstet mit Einweghandschuhen, Kopftüchern, Sturmhauben, einem Baseballschläger und einer Axt - mit der sie dann eine Scheibe und den Wohnzimmerkasten einschlugen - fuhren sie 100 Kilometer weit zum Tatort. Verletzen wollten sie angeblich niemanden.
"Er war immer ein sehr schwieriges Kind"
Schockiert und enttäuscht ist die Hausbesitzerin über ihr ehemaliges Pflegekind. "Er ist mit zwei Jahren und drei Monaten zu mir gekommen und war leider immer ein sehr schwieriges Kind", erzählt sie. "Deshalb übersiedelte er mit 16 ins Betreute Wohnen und ging dann zur leiblichen Mutter. Ich will keinen Kontakt mehr!"
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