Von einer Sekunde auf die andere musste Sonntagabend in Breitenau, Ortsteil Lantsch, eine Familie aus ihrem Haus flüchten. Augenblicke später donnerte eine gewaltige Mure durch das Wohnzimmer und den Wintergarten. Wie lange die Unwetteropfer nun bei Angehörigen wohnen, kann derzeit noch niemand abschätzen.
"Unsere Tochter war außer Haus, meine Frau, mein Sohn und ich sind im Esszimmer gewesen", schildert der 47-jährige Hilmar P. die Minuten, bevor das Unglück geschah: "Es hat nur noch schwach geregnet, als plötzlich der Hang herunter gekommen ist. ,Raus!‘ hab’ ich geschrien, dann ist auch schon die Mure durch das Wohnzimmer und den Wintergarten gedonnert."
Seit Montagnachmittag sichern Soldaten das (erst vor vier Jahren errichtete) Haus. "Eine Barriere aus Holzstämmen soll das Anwesen vor weiteren Muren bewahren", beschreibt der Landesgeologe Marc-André Rapp den Arbeitsverlauf: "Dann muss der Hang drainagiert werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Bewohner wieder einziehen werden können."
Sturm zerstörte Dächer und entwurzelte Bäume
Das Unwetter vom Sonntag wurde auch von orkanartigen Stürmen begleitet. Sie entwurzelten viele Bäume - die meisten von ihnen werden vom Bundesheer mittels Black-Hawk-Hubschrauber abtransportiert. Zahlreiche Dächer sind kaputt, darunter in Schwanberg, Ortsteil Hohlbach, die erst vor zwei Wochen montierte 285 Quadratmeter-Blechabdeckung eines Rinderstalls. Der Besitzer Josef Gaich - er ist Kommandant der örtlichen Feuerwehr - verzichtete darauf, "seine" Leute zu holen: "Sie wurden auf der Bundesstraße gebraucht, wo vier Kilometer durch umgestürzte Bäume unpassierbar waren."
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