Experten fassungslos
Trump: “Warum setzen wir Atomwaffen nicht ein?”
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie gefährlich Donald Trump im Weißen Haus für die gesamte Welt wäre, dann ist dieser jetzt erbracht: Ein bekannter US-Journalist enthüllte den Inhalt eines Gesprächs, in dem der Präsidentschaftskandidat der Republikaner nicht verstehen will, warum die USA ihre Atomwaffen nicht einsetzen. Die Experten, die beim Gespräch anwesend waren, zeigten sich fassungslos über Trumps Aussagen.
Das Gespräch habe sich bereits vor einigen Monaten zugetragen, erzählt Joe Scarborough, Namensgeber und Moderator des Politmagazins "Morning Joe" des TV-Senders MSNBC. Trump habe Außenpolitikexperten, unter ihnen den früheren CIA-Direktor Michael Hayden, gebeten, ihn entsprechend zu briefen. Hayden habe nicht glauben können, was er da zu hören bekam. Innerhalb der einen Stunde, die das Gespräch mit Trump gedauert habe, habe dieser dreimal dieselbe Frage gestellt - und zwar allen Ernstes: "Wenn wir schon Atomwaffen haben", habe Trump immer wieder gefragt, "warum setzen wir sie dann nicht ein?"
Kritik an Trump in der eigenen Partei wird lauter
Die Experten in der Runde seien fassungslos gewesen. Das sei auch der Grund, warum Trump heute keine außenpolitischen Berater mehr habe, sagt Scarborough. Angesichts solcher Eklats wundert es wenig, dass die Kritik an Trump auch innerhalb seiner republikanischen Partei immer massiver wird. Zuletzt fiel ihm sogar sein Vizepräsidentschaftskandidat Mike Pence in den Rücken. Während Trump sich unlängst nicht dazu durchringen konnte, den prominenten Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, bei dessen Wiederkandidatur in seinem Heimatbundesstaat zu unterstützen (Ryan hatte es gewagt, Trump zu kritisieren), stellte Pence sich jetzt demonstrativ an die Seite Paul Ryans.
Wirft Trump noch das Handtuch?
Unterdessen gibt es im Establishment der Republikanischen Partei bereits Stimmen, die davon ausgehen, Trump könnte wegen seiner Dünnhäutigkeit in letzter Minute doch noch das Handtuch werfen und seine Kandidatur zurückziehen. Es gibt bereits Vorbereitungen für diesen Fall. Doch da ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken ...
Kommentar von Christian Hauenstein: Es reicht!
"Es reicht!", hat Barack Obama in einer für einen amtierenden US-Präsidenten ungewöhnlich scharfen Kritik an einem potenziellen Nachfolger über Donald Trump gesagt. Er könne nicht verstehen, weshalb die republikanische Partei diesen Mann noch immer bei seiner Kandidatur unterstütze.
Dabei hat sich Obama auf eine wirklich geschmacklose und von Gefühlskälte zeugende - weltpolitisch aber komplett harmlose - Aussage Trumps bezogen, nämlich auf die beleidigende Art, wie dieser über die muslimischen Eltern eines im Irak gefallenen US-Soldaten herzog, die es gewagt hatten, ihn scharf zu kritisieren.
Keineswegs weltpolitisch harmlos ist die Einstellung Trumps zum Einsatz von Atomwaffen, die jetzt an die Öffentlichkeit gelangt ist. Dieser Mann ist offenbar nicht zurechnungsfähig und wäre, wie es scheint, tatsächlich bereit, die ganze Welt in Schutt und Asche zu legen, wenn es ihm gerade geboten erscheint.
Seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton hat bereits in ihrer Nominierungsrede vergangene Woche sinngemäß gemeint: "Wollen wir wirklich jemandem, der schon auf eine Twitter-Nachricht derart gereizt reagiert, unsere Atomwaffen anvertrauen?" Clinton wusste zu diesem Zeitpunkt noch nichts von Trumps tatsächlicher Einstellung zum Nuklearwaffenarsenal der USA und wie locker sein Finger am roten Knopf wäre. Die Realität hat sie eingeholt und wohl noch übertroffen. Jetzt reicht es wirklich!
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