Der Chefentwickler der selbstfahrenden Google-Autos, Chris Urmson, verlässt den Internetkonzern. Er fühle sich bereit für eine neue Herausforderung, schrieb Urmson in einem Blogeintrag am späten Freitag. Bereits vor einigen Monaten hatte mit Anthony Levandowski ein anderer hochrangiger Manager das Projekt verlassen.
Der frühere Wissenschaftler der Carnegie Mellon University war seit den frühen Tagen des Projekts im Jahr 2009 mit dabei und übernahm die Führung, nachdem der Gründer des Forschungslabors Google X, Sebastian Thrun, sich vor einigen Jahren zurückgezogen hatte. Im vergangenen Jahr wurde dann ein ehemaliger Spitzenmanager der US-Geschäfts von Hyundai, John Krafcik, zum Chef des Autoprojekts ernannt. Urmson blieb Chefentwickler und präsentierte unter anderem die monatlichen Fortschrittsberichte.
Unzufrieden mit Ausrichtung des Projekts?
Googles Roboterwagen hätten inzwischen insgesamt rund 2,9 Millionen Kilometer vom Computer gesteuert zurückgelegt, schrieb Urmson. Er ließ offen, was er als nächstes machen werde. Er habe beschlossen, dass es an der Zeit für ein neues Abenteuer sei. "Wenn ich ein anderes Projekt finde, das zur Besessenheit und mehr wird, werde ich mich doppelt so glücklich schätzen", schrieb Urmson.
Die "New York Times" schrieb, er sei unzufrieden über die Ausrichtung des Projekts unter Krafcik gewesen und habe vor einigen Monaten mit Google-Chef Larry Page darüber diskutiert. Urmson selbst habe bestritten, dass die Debatten mit Page der Grund für sein Ausscheiden seien, berichtete die Zeitung.
Nicht der erste Abgang
Es ist nicht der erste Abgang erfahrener Köpfe aus dem Google-Autoprojekt. So ist der frühere Entwickler Anthony Lewandowski unter den Gründern des Start-ups Otto, das an Technik für selbstfahrende Lastwagen arbeitet. Und nach Informationen der "New York Times" verabschiedeten sich jüngst zwei Experten für maschinelles Sehen, um ein eigenes Start-up zu gründen.
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