Haben Sie schon einmal Nacktfotos von sich verschickt? Und wenn ja, taten Sie es im Vertrauen, dass der Empfänger die Aufnahmen für sich behält? Dann müssen wir Sie jetzt vermutlich enttäuschen. Denn laut einer Studie des Indiana University in den USA teilt fast jeder Vierte pikante Fotos oder Nachrichten, die eigentlich für private Zwecken bestimmt waren, mit anderen.
Der Studie nach haben 21 Prozent der Erwachsenen im Alter von 21 bis 75 Jahren schon einmal via Smartphone & Co. pikante Textnachrichten verschickt, 16 Prozent intime Fotos. Empfänger ist in erster Linie der Partner: 66 Prozent der befragten Männer und 78 Prozent der Frauen verschickten Intimes, um mit diesem zu flirten.
Die Studie zeigt jedoch, dass es damit oftmals nicht getan ist. Denn fast jeder Vierte (23 Prozent) verschickt die intimen Aufnahmen und Botschaften weiter, und zwar an durchschnittlich drei Freunde. Und das obwohl sich die Mehrheit von ihnen (73 Prozent) dabei unwohl fühlt. Vor allem Männer hindert dies allerdings nicht daran, vermeintlich Privates zu teilen: Im Vergleich zu Frauen reichen sie Nacktfotos & Co. fast doppelt so oft an andere weiter.
Männer, insbesondere jüngere, verschicken auch 1,5 Mal eher pikante Nachrichten und Fotos als Frauen. Je älter man ist, desto eher fürchtet man dagegen negative Konsequenzen durch die intimen Ein- und Ansichten für den eigenen Ruf, die Beziehung, Freundschaften oder die Karriere.
Digitale Erotik und ihre realen Folgen
"Die Ergebnisse legen nahe, dass das echte Risiko beim Sexting im nicht einvernehmlichen Teilen von Sext-Nachrichten liegt", so Studienleiter Justin Garcia. Das werfe die Frage auf, wie mit so einem Vertrauensbruch umzugehen ist: "Ist das nur geschmacklos? Oder ist es kriminell?" Garcia fürchtet jedenfalls, dass Männer und Frauen angesichts der zunehmenden Popularität von Sexting künftig verstärkt damit zu kämpfen haben dürften, die digitale Erotik und ihre realen Folgen in Einklang zu bringen.
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