Gegen Verschwendung
Deutsche Wirte verlangen Gebühr für Essensreste
Immer mehr deutsche Wirte verlangen eine Gebühr, wenn die Gäste nicht aufessen. Damit wollen sie die Verschwendung von Lebensmitteln eindämmen. Vor allem in asiatischen "All you can eat"-Restaurants ist das ein großes Problem.
"Taste 120" heißt Guoyu Luans besonderes Menü. Wie der "Stern" berichtet, können seine Gäste zwei Stunden lang so viel essen, wie sie wollen. Es gibt allerdings kein Buffet: Den Gästen wird ein iPad an den Tisch gebracht und sie können alle zehn Minuten fünf neue Gerichte bestellen.
Dabei kommt es häufig vor, dass eine beträchtliche Menge an Essensresten übrig bleibt. Für Luan, der in China in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist, ein großes Problem: "Die Verschwendungsrate war sehr, sehr hoch, das tat mir richtig weh." Die Konsequenz: Jene Gäste, die ihre Gerichte nicht aufessen, werden nun mit einer Gebühr zur Kassa gebeten.
Immer mehr Wirte ziehen nach
In Deutschland ziehen immer mehr Wirte nach. Großteils sind es asiatische "All you can eat"-Restaurants wie das "Okinii" in Düsseldorf oder das "Himalaya" in Menden im Sauerland. Den Wirten war die Lebensmittelverschwendung schon länger ein Dorn im Auge.
In Deutschland enden jährlich etwa zehn Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. "Früher landeten in meinem Restaurant jeden Abend sechs bis sieben Prozent der Speisen in der Tonne", sagt Luan. Mittlerweile wird bei ihm erheblich weniger weggeworfen.
"Es heißt nicht 'All you can wegschmeißen'"
Seine Gäste sind teilweise alles andere als begeistert. Als sich ein Gast einmal über "Abzocke" beschwerte, antwortete er, "'All you can eat' heißt nun einmal nicht 'All you can wegschmeißen'."
Mittlerweile sind auch Manager von großen Hotels auf die Maßnahmen der Asia-Restaurants aufmerksam geworden. Bei ihnen gibt es ähnliche Probleme mit den Frühstücksbuffets. Sollte die Aufregung über die Gebühren nicht allzu groß sein, könnten sie womöglich bald auch dort eingeführt werden.
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