Sollten tatsächlich von Wiener Neustadt Spezialflugzeuge für die "Neutralisierung von Bodenzielen" in den Sudan überstellt werden? Erik Prince, Ex-Chef der berüchtigten Söldner-Firma "Blackwater", sei deshalb in Österreich gewesen, deckte der Grüne Peter Pilz auf. Die Staatsanwaltschaft leitete nun Ermittlungen ein.
Die Anklagebehörde in Wiener Neustadt lässt nun gegen drei Tatverdächtige ermitteln, ihnen droht nach §320 StGB wegen "Verbotener Unterstützung von Parteien bewaffneter Konflikte" eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Details will die Justiz in dieser Causa noch nicht preisgeben.
Der Beginn der Ermittlungen überrascht keinesfalls, denn dieser Deal einer Flugzeug-Firma in Wiener Neustadt mit einem Unternehmen aus Hongkong hat gleich mehrere brisante Aspekte:
"Projekt Mike" in Wiener Neustadt angeleiert
Prince, Gründer der berüchtigten Söldnerfirma Blackwater, hatte 2014 in Wiener Neustadt unter dem Auftragsnamen "Project Mike" zwei Thrush-510-Agrarflugzeuge durch die Firma Airborne Technologies zu voll ausgerüsteten Kampfflugzeugen umbauen lassen. Eigentlich sind die Propellermaschinen zur Schädlingsbekämpfung gedacht, nach dem Umbau sollen sie aber in der Lage gewesen sein, Ziele auszuspionieren, diese mit Gewehrfeuer zu attackieren oder zu bombardieren.
Zweimal war der Ex-Söldner dafür selbst in Wiener Neustadt: Er begutachtete dabei die zwei bestellten Flugzeuge auf dem Betriebsgelände der Firma Airborne Technologies. Der Chief Exekutive Officer des Flugzeugherstellers bestätigte das auch in einem Gespräch mit der "Krone".
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