Ein Installateur mit drei Firmenwagen muss künftig für das Parkpickerl in Wien-Währing 1080 Euro blechen - das sei für Betriebe "extrem belastend", kritisiert die Wirtschaftskammer. Außerdem seien viele Währinger Unternehmer besorgt, dass sich gute Mitarbeiter nun woanders gleichwertige Jobs mit Gratis-Parkplätzen suchen.
Trotz zweier Bürgerbefragungen, bei denen die Einführung des Parkpickerls eindeutig abgelehnt worden ist, will Währings neue Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) das umstrittene Projekt durchziehen. Für die Unternehmer des Bezirks wird die grüne Idee noch viel teurer als für alle privaten Autobesitzer, warnt die Wirtschaftskammer Wien vor "negativen Folgen".
So müssen Unternehmer (etwa ein Installateur) für das erste Firmenfahrzeug um 240 Euro ein Pickerl kaufen, für das zweite Firmenauto ist das Pickerl aber bereits 420 Euro teuer. Das Parken dreier Firmenwagen kostet somit alle zwei Jahre 1080 Euro.
"Die Bürokratie ist schrecklich"
"Fast noch unangenehmer als die Abkassiererei ist, dass die Bearbeitung eines Pickerl-Antrags bis zu drei Monate dauert. Und dazu müssen ganze Aktenordner an Unterlagen zur MA 65 geschleppt werden. Die Bürokratie ist schrecklich", klagt ein Experte der Wirtschaftskammer.
Übrigens: Auch die Angestellten der Betriebe müssen für ihre Parkplätze "Ausnahmeanträge" stellen und dafür 180 Euro hinblättern. Firmenchefs befürchten, dass sich gute Mitarbeiter andere Arbeitgeber suchen - dort, wo niemand Geld für sechs Quadratmeter asphaltierten öffentlichen Grund verlangt.
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