Kündigt London an
Schärferes Vorgehen gegen inhaftierte Islamisten
Die britische Regierung will härter gegen die Verbreiter islamistischen Gedankenguts in Gefängnissen vorgehen. Die verschärften Maßnahmen richteten sich gegen Gefangene, "die sich subversiv verhalten oder Vorstellungen verbreiten, die fundamentalen britischen Wertvorstellungen entgegenstehen", kündigte das Justizministerium am Montag in London an.
"Für die gefährlichsten Terroristen und Radikalisierer wird die Regierung alle Möglichkeiten nutzen, die ihr zur Verfügung stehen." Zu den geplanten Maßnahmen zähle die Trennung von Extremisten von anderen Gefangenen und das Verbot der Teilnahme an gemeinsamen Gebetstreffen, erklärte das Ministerium. Extremistische Schriften sollten verboten werden, das Vollzugspersonal solle speziell geschult werden.
Das Justizministerium teilte zudem mit, es habe eine neue Abteilung eingerichtet, die sich dem Vorgehen gegen den islamistischen Extremismus in den Haftanstalten widmen soll. Der Vorlage der neuen Maßnahmen war eine Untersuchung vorangegangen, in deren Verlauf Experten rund 60 Gefängnisse in Großbritannien, Frankreich, Spanien und den Niederlanden besuchten. Der islamische Extremismus sei "eine Gefahr für unsere Gesellschaft und eine Bedrohung der öffentlichen Sicherheit", erklärte Justizministerin Elizabeth Truss. Die "Ausbreitung dieser giftigen Ideologie hinter Gittern" müsse bekämpft werden.
Ausbreitung der Ideologie soll verhindert werden
In ihrem Bericht betonten die Experten, dass sich die Maßnahmen nicht gegen die Religion allgemein richteten. "Der Glaube hat das Potenzial, Leben zum Besseren zu wenden", heißt es darin. Beim Islamismus handle es sich hingegen um eine politische Ideologie, die von "Intoleranz und anti-westlichen Ressentiments" geprägt sei.
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