Niki Lauda missfiel Österreichs Auftritt bei Olympia und plauderte im "Krone"-Interview über Urlaub und das Mercedes-Duell.
"Krone": Niki, hast du olympische Ringe unter den Augen?
Niki Lauda: Na ja, die Österreicher habe ich ja nie lange mitverfolgen müssen. Da muss man sagen, dass der Aufwand, den man betreibt, in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen steht. Man muss sich genau überlegen, ob die Fördergelder an den richtigen Stellen platziert wurden. Nur die Gießkanne drüberhalten, bringt nichts.
"Krone": Stichwort Usain Bolt oder Michael Phelps?
Lauda: Unglaubliche Athleten, wobei Bolt für mich überhaupt der Größte ist. Wie der mit einem Lachen über die Ziellinie rennt, nachdem er allen um die Ohren gesprintet ist - fantastisch.
"Krone": Wo ist der größte Unterschied zu Formel-1-Piloten?
Lauda: Unsere Fahrer müssen permanent ihre Leistung abrufen. Bolt macht das - übertrieben gesagt - alle vier Jahre. Klar, der hat ein Riesentalent, aber den Rest hat er sich extrem hart erarbeitet. Das verlangt Ehrfurcht. Bolt sieht die olympischen Ringe und quetscht alles aus sich heraus - und die anderen machen sich in die Hose.
"Krone": Konntest du deinen Urlaub genießen?
Lauda: Ich war ein paar Tage mit dem Toto Wolff und den Familien auf Sardinien. Alle, vor allem die Kinder, haben ihre Hetz gehabt, aber nach drei Minuten bin ich mit dem Toto an einem Extratisch gesessen, und wir haben über die Formel 1 gesprochen. Ich denke auch im Urlaub über Dinge nach, die mich interessieren - ich schalte einfach nie ab!
"Krone": Hattest du in der Pause auch Kontakt zu Lewis Hamilton und Nico Rosberg?
Lauda: Nico habe ich auf Ibiza getroffen, mit Lewis hab ich viel telefoniert. Beide sind höchst motiviert, diese WM wird noch sehr spannend. Aber Nico muss Punkte aufholen, auch weil Lewis hier wegen des Motorwechsels ganz hinten starten muss.
"Krone": Können euch Red Bull oder Ferrari auf der Highspeed-Strecke die Suppe versalzen?
Lauda: Alle Teams konzentrieren sich schon voll auf das 2017er-Auto. Das heißt: Es wird sich am Status Quo nicht viel ändern. Aber natürlich sind diese Teams immer schwer zu schlagen. Kimi Räikkönen hat in Spa schon viermal gewonnen - dem taugt’s hier richtig.
"Krone": Heißt der Titelfavorit auch für dich Hamilton?
Lauda: Warten wir drei Rennen ab, dann kennen wir das genaue Kräfteverhältnis.
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