Fataler Irrtum

Gmundner zündet 62-Jährigen an

Österreich
13.09.2006 22:39
Ein 55-jähriger Oberösterreicher hat am Dienstagabend in Wels einen 62-jährigen Pensionisten mit Benzin übergossen und angezündet. Er hatte vermutet, dass seine 17-jährige Tochter, von der er zwei Wochen lang nichts gehört hatte, von dem Mann ins Rotlichtmilieu „verschleppt“ worden sei. Doch dem war nicht so: Das Mädchen urlaubte nämlich in der Dominikanischen Republik. Das schuldlose Opfer liegt jetzt mit lebensgefährlichen Verletzungen im Spital.

Der Notstandshilfebezieher klopfte an der Wohnung des Pensionisten und gab vor, mit ihm sprechen zu wollen. Als der Mann die Tür öffnete, schüttete ihm der 55-Jährige aus einem mitgebrachten Plastikkanister Benzin über die Kleidung und zündete sie mit einem Feuerzeug an. 

Nach der Tat wollte er das Haus verlassen, konnte aber von einem anderen Bewohner festgehalten werden. Das Opfer kam mit schweren Brandverletzungen ins Krankenhaus Wels und wurde später ins Unfallkrankenhaus Linz überstellt.

Der Verdächtige habe offenbar vermutet, dass seine Tochter von dem 62-Jährigen ins Rotlichtmilieu vermittelt worden sei, hieß es beim Landeskriminalamt zum möglichen Motiv. Tatsache ist, dass die 17-Jährige seit etwa zwei Wochen keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater gehabt hat und dieser auch eine Abgängigkeitsanzeige erstattet hatte.

Die Vermutung des Vaters stellte sich noch am Mittwoch als falsch heraus: Die seit zwei Wochen „verschleppt“ geglaubte Tochter tauchte wenige Stunden nach der Tat auf. Sie war in der Dominikanischen Republik auf Urlaub gewesen - gemeinsam mit ihrem von dort stammenden Freund. 

Diese Beziehung dürfte ihr Vater nicht gutgeheißen haben. Das Opfer konnte vorerst nicht befragt werden. Der 62-Jährige wurde von den Ärzten in künstlichen Tiefschlaf versetzt und schwebte in Lebensgefahr. 50 Prozent der Körperoberfläche sind verbrannt.

 

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