"Mauer bauen"
Trump brüskiert bei Mexiko-Besuch die Mexikaner
Bei einem Treffen mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Pena Nieto hat US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump seine Forderung nach dem Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko bekräftigt. "Wir respektieren das Recht jedes Landes, eine physische Barriere oder eine Mauer an seinen Grenzen zu bauen", sagte Trump am Mittwoch nach einem Gespräch mit Pena Nieto im Präsidentenpalast in Mexiko-Stadt.
Seine Forderung, dass Mexiko für die Errichtung zu zahlen habe, sei in der Unterredung aber nicht zur Sprache gekommen, sagte Trump vor Journalisten. "Wir haben nicht darüber beraten, wer die Mauer zahlen soll." Pena Nieto widersprach dieser Aussage: "Am Anfang meines Gesprächs mit Donald Trump habe ich klargemacht, dass Mexiko nicht für die Mauer zahlen wird", erklärte er nach der Unterredung.
Der rechtspopulistische Immobilienmilliardär Trump hatte im Wahlkampf immer wieder mit antimexikanischer Rhetorik und als rassistisch empfundenen Äußerungen Stimmung zu machen versucht. Unter anderem sorgte er für Empörung, als er mexikanische Einwanderer pauschal als "Drogendealer" und "Vergewaltiger" schmähte.
Nieto: "Mexikaner fühlen sich verletzt"
Pena Nieto ging nach dem Treffen mit Trump auf die umstrittenen Aussagen ein. "Das mexikanische Volk fühlt sich durch die gefallenen Äußerungen verletzt", sagte er. "Ich bin aber sicher, dass ein ernstes Interesse besteht, eine Beziehung zu entwickeln, die unseren Gesellschaften Gutes bringt."
In früheren Äußerungen hatte Mexikos Präsident die Äußerungen des US-Republikaners scharf kritisiert und ihn in die Nähe faschistischer Politiker wie Adolf Hitler und Benito Mussolini gerückt. Dass Mexiko für die Errichtung einer Grenzmauer zahlen soll, hatte der Staatschef schon damals zurückgewiesen.
Empörung über Trump-Besuch
Pena Nieto hatte Trump nun zu einem "privaten Treffen" nach Mexiko-Stadt eingeladen. Eine ähnliche Einladung erging an Trumps Gegenkandidatin Hillary Clinton. Dass Trump von Mexikos Staatschef persönlich eingeladen wurde, sorgte im Land für Empörung. Unter anderem erklärte der Präsident des Abgeordnetenhauses, Jesus Zambrano: "Es gibt keine Erklärung für ein privates Treffen zwischen dem Präsidenten und einem Kandidaten, der immer wieder Mexiko und alle seine Staatsbürger beleidigt hat."
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