Gegen Briten Evans

Matchball abgewehrt: Wawrinka zittert sich weiter!

Sport
04.09.2016 07:20

Tag sechs der mit 46,3 Mio. Dollar dotierten US Open in New York ist ohne Überraschungen abgelaufen. Zwei Topstars bei den Herren wurden aber ordentlich gefordert, vor allem der zweifache New-York-Halbfinalist Stan Wawrinka. Der Weltranglisten-Dritte aus der Schweiz musste gegen den kaum bekannten Briten Daniel Evans sogar einen Matchball abwehren, ehe er doch noch das Achtelfinale erreichte.

Erst nach 4:02 Stunden verwies Wawrinka am Samstag (Ortszeit) den überraschend starken Briten (ATP-Nr. 64) in die Schranken. 4:6,6:3,6:7(6),7:6(8),6:2 hieß es am Ende. Im vierten Satz hatte "Stan the man", wie er genannt wird, bei 5:6 im Tiebreak besagten Matchball abgewehrt. "Das war ein unglaublicher Kampf. Ich hatte sicher Glück, das Match gewonnen zu haben", atmete Wawrinka durch. "Er hat wirklich großartig gespielt und ist sehr talentiert", sagte der zweifache Grand-Slam-Sieger über den 26-jährigen Evans.

Kitzbühel-Champ Lorenzi fordert Murray
Zuvor hatte auch Co-Favorit Andy Murray mit dem 34-jährigen Kitzbühel-Sieger Paolo Lorenzi aus Italien erstaunlich viel Mühe. Allein 47 unerzwungene Fehler in den ersten beiden Sätzen zeugen aber auch von einer durchwachsenen Leistung des Wimbledon- und Olympiasiegers. Erst in Satz drei fand er seine Form und setzte sich mit 7:6(4),5:7,6:2,6:3 durch.

Daniel Evans (Bild: 2016 Getty Images)
Daniel Evans

"Er ist ein extrem solider Spieler, der dir keine billigen Punkte gibt. Ich habe versucht, billige Punkte zu bekommen und habe zu viel riskiert", war Murray selbstkritisch. Erst als er geduldiger wurde und auf den rechten Moment wartete, sei seine Fehlerrate gesunken. Murray trifft in einem der Achtelfinal-Schlager jetzt auf den als Nummer 22 gesetzten Bulgaren Grigor Dimitrow.

Murray wurde auch auf den Aufwärtstrend seiner Landsleute angesprochen. Evans schaffte es gegen Wawrinka fast im Achtelfinale, Kyle Edmund spielt am Sonntag im Achtelfinale gegen Novak Djokovic und auch bei den Damen ist Johanna Konta (GBR-13) aktuell sehr erfolgreich unterwegs.

"Dan bewegt sich sehr gut und ist sehr talentiert, Kyle hat große Waffen auf dem Court und Jo hat nicht viele Schwächen. Sie sind sehr verschiedene Spieler, aber sie sind alle gut", konstatierte Murray und fügte hinzu: "Das ist großartig für das britische Tennis."

Nishikori trifft auf Karlovic
Neben Dominic Thiem und Juan Martin Del Potro, deren Montag-Achtelfinalmatch durchaus auch als Schlager bezeichnet werden kann, kam auch Kei Nishikori (JPN-6) mit einem Viersatz-Sieg weiter. Er trifft nun auf den bereits 37-jährigen Ivo Karlovic aus Kroatien. Der 2,11-m-Riese spielte sich bei seinem 13. Antreten bei den US Open erstmals ins Achtelfinale.

Tennis-Rüpel Kyrgios gibt auf
Illja Martschenko aus der Ukraine qualifizierte sich im letzten Match des Tages überhaupt erstmals für diese Phase eines Majors. In 15 Versuchen bei Grand-Slam-Turnieren davor, hatte Martschenko nicht einmal die zweite Runde überstanden. Er profitierte allerdings von einer Verletzung des favorisierten Nick Kyrgios im Hüftbereich. Der Australier quälte sich einige Zeit, warf aber beim Stand von 6:4,4:6,1:6 dann doch das Handtuch.

Williams-Schwestern ungefährdet
Bei den Damen sind die zwei ältesten Protagonistinnen, die noch im Feld sind, mühelos in die Runde der letzten 16 eingezogen. Hört man die Namen, wundert man sich nicht mehr: Serena und Venus Williams. Letztere ist bereits 36, Serena wird am 26. September 35. Wie in alten Zeiten gaben beide US-Amerikanerinnen jeweils nur drei Games ab. Beide müssten noch zweimal gewinnen, um einen "Sister Act" im Halbfinale zu schaffen.

Auch sonst kamen die favorisierten Spielerinnen wie u.a. auch Agnieszka Radwanska (POL-4) und Simona Halep (ROU-5). Letztere hatte dabei gegen Haas-Bezwingerin Timea Babos aus Ungarn zumindest Mühe und gewann erst im dritten Satz mit 6:1,2:6,6:4.

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(Bild: KMM)



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