"Du H***nsohn"

Philippinischer Präsident beleidigt Obama

Ausland
06.09.2016 09:41

Nach einer üblen Beleidigung durch den umstrittenen philippinischen Staatschef Rodrigo Duterte hat Barack Obama ein für nächste Woche geplantes Treffen, bei dem auch der Kampf gegen Drogenkriminalität zur Sprache kommen sollte, abgesagt. Duterte hatte wortwörtlich in Richtung des US-Präsidenten geschimpft: "Für wen hält er sich? Ich bin doch keine amerikanische Marionette. Ich bin Präsident eines souveränen Landes und nur den philippinischen Staatsbürgern verpflichtet. Hurensohn, natürlich werde ich dich (beim Treffen, Anm.) beschimpfen!"

Rodrigo Duterte ist umstritten, weil er seinen Kampf gegen Drogendealer in der Stadt Davao, wo er jahrzehntelang Bürgermeister war, auf das ganze Land ausweiten will. Der 71-Jährige hat offen dazu aufgerufen, Rauschgifthändler umzubringen. Seit seinem Amtsantritt Ende Juni sind nach Polizeiangaben mehr als 600 mutmaßliche Dealer ermordet worden. Niemand wurde dafür zur Rechenschaft gezogen. Menschenrechtler werfen Duterte vor, Todesschwadronen zu dulden.

Bereits zuvor Spannungen zwischen den Ländern
Obama hatte angekündigt, dies bei einem Treffen mit dem philippinischen Präsidenten nächste Woche in Laos anzusprechen, was diesen aber offenbar zur Weißglut brachte. Bereits zuvor hatte es Aufregung zwischen den beiden Staaten gegeben, weil Duterte die amerikanische Kolonialisierung der Philippinen am Ende des 19. Jahrhunderts kritisiert hatte.

Die Drogenkriminalität auf den Philippinen sei tatsächlich ein ernstes Problem, sagte der US-Präsident zur aktuellen Debatte. Er werde aber weiter die Art kritisieren, wie sie bekämpft werde. Duterte zeigte sich kurz nach seiner heftigen Aussage auch schon wieder reuig: Er "bedauere", dass seine Äußerungen als "persönlicher Angriff auf den US-Präsidenten" verstanden worden seien.

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