Im Kampf um die direkte Qualifikation für die U21-EM haben Österreichs Nachwuchsfußballer einen Rückschlag hinnehmen müssen - bleiben aber doch auch auf Quali-Kurs! Das Team von Werner Gregoritsch holte am Dienstag in Russland ein 1:1 und verlor als Gruppenzweiter weiter Boden auf Leader Deutschland. Nur der Gruppensieger ist fix weiter.
Der 18-jährige U21-Debütant Arnel Jakupovic brachte Österreich nach Rückstand (33.) in Chimki bei Moskau mit einem Traumtor aus 25 Metern (55.) zwar zurück, trotz Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte blieb es nach sechs Siegen und einer Niederlage aber bei der Punkteteilung und dem ersten Remis der ÖFB-Auswahl in der laufenden Quali. Im Kampf um Platz zwei hat man durchaus gute Karten. Die vier besten Zweiten der neun Gruppen erreichen das Play-off für die Endrunde 2017 in Polen. Österreich trifft noch auf Schlusslicht Färöer (7. Oktober, auswärts) und Deutschland (11. Oktober in St. Pölten).
Zahlreiche Abwesende bei Österreich
Vier Tage nach dem 1:0-Erfolg in Finnland musste Österreich vor fast leeren Rängen in der Arena Chimki nicht nur auf die zum A-Team hochgezogenen Michael Gregoritsch, Louis Schaub oder Alessandro Schöpf verzichten, sondern auch die angeschlagenen Tarkan Serbest (Adduktoren), Ylli Sallahi (Oberschenkel) und Thomas Murg (Knie) vorgeben.
Rot-Weiß-Rot fand gegen die in der Quali bereits chancenlosen Russen schwer ins Spiel, agierte in der ersten halben Stunde zu passiv und kam in der Defensive immer wieder in heikle Situationen - auch wenn Goalie Daniel Bachmann in der ersten halben Stunde bis auf einen Schuss von Lok-Moskau-Akteur Dmitri Barinow (20.) kaum zu echten Paraden gezwungen war.
Russen gehen mit Glück in Führung
In der 33. Minute war der Schlussmann in Diensten von Stoke City dann machtlos: Nach einer Ecke ging der Kopfball von Kapitän Ilja Suew via Innenlatte und Rücken von Verteidiger Philipp Mwene ins Tor. Der Gegentreffer hatte freilich aufrüttelnde Wirkung, Österreich setzte sich nun besser in Szene. Bis auf einen geblockten Schuss des Salzburgers Konrad Laimer (34.), der schon zehn Minuten zuvor fast spiegelgleich in Aktion getreten war, schaute vor der Pause aber nichts Zählbares mehr heraus.
Gregoritsch reagierte in der Halbzeit mit zwei Wechseln, brachte u.a. mit Kevin Friesenbichler für Laimer einen zweiten Stürmer. Prompt legte der Austria-Wien-Akteur zehn Minuten nach Wiederbeginn den Ausgleich auf, Middlesbrough-Legionär Jakupovic ließ mit einem herrlichen Weitschuss aus 25 Metern Russlands Schlussmann keine Chance. Für einen zweiten Treffer reichte es aber nicht mehr.
Gregoritsch: "Können mit Punkt sehr gut leben"
Trainer Gregoritsch wertete das Remis als Erfolg. "Wir können mit diesem Punkt sehr gut leben, damit sind wir mit einer hohen Wahrscheinlichkeit im Play-off um ein EM-Ticket", meinte der Steirer, dessen Truppe nach dem 1:0-Sieg von Leader Deutschland über den Gruppendritten Finnland Platz zwei sicher hat, sich für den Einzug ins Play-off als einer von vier besten Zweiten klassieren muss.
In seiner Einschätzung der Russen sah sich Gregoritsch bestätigt: "Vor allem in der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass Russland eine weitaus bessere Mannschaft ist, als es der Tabellenstand zeigt. Sie hätten auch höher führen können." Gregoritsch lobte zudem die Leistungssteigerung seiner Truppe in der zweiten Hälfte.
"Nach der Pause haben wir dann sehr gut gespielt und sind viel aggressiver in die Zweikämpfe gegangen. Wir haben uns das Ergebnis erkämpft. Man hat natürlich gemerkt, dass die Mannschaft durch die vielen Veränderungen im Kader noch nicht so eingespielt ist", erklärte der 58-Jährige. Torschütze Jakupovic durfte über ein höchst gelungenes Debüt jubeln. "Ich habe einfach draufgeschossen. Es war eines meiner wichtigsten Tore", sagte er, der als Jahrgang 1998 vier Jahre jünger ist als viele seiner Teamkollegen.
Das Ergebnis:
Russland - Österreich 1:1 (1:0)
Chimki
Tore: Suew (33.) bzw. Jakupovic (55.)
Österreich mit: Bachmann - Mwene, Schoissengeyr, Lienhart, Martschinko - Laimer (46. Jäger), Wydra - Dovedan, Rasner (46. Friesenbichler), Horvath - Jakupovic (86. Kvasina)
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.