China hat am Wochenende das weltgrößte Radioteleskop in Betrieb genommen. Das Five-hundred-meter Aperture Spherical Telescope (kurz FAST) nahm am Sonntagmittag in einer Bergregion der südwestlichen Provinz Guizhou seine Arbeit auf, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Das kreisrunde Observatorium mit einem Durchmesser von mehr als 500 Metern soll der Erforschung des Weltraums dienen.
Die für rund 1,2 Milliarden Yuan (umgerechnet 160 Millionen Euro) errichtete Anlage löst das Arecibo Observatory in Puerto Rico als größtes Radioteleskop der Welt ab. Das Observatorium in China, das aus 4450 Panelen besteht, soll unter anderem nach Anzeichen intelligenten Lebens im Weltraum suchen. Zudem soll es weit entfernte Pulsare beobachten - schnell rotierende Neutronensterne, die als Produkte von Supernova-Explosionen gelten.
In zwei bis drei Jahren soll das "Auge zum Himmel" genannte Radioteleskop auch internationalen Wissenschaftlern zur Verfügung stehen. Es soll doppelt so empfindlich sein wie das mit 300 Metern bisher größte Radioteleskop in Arecibo in Puerto Rico.
Für Teleskop-Bau 9000 Menschen umgesiedelt
Damit das größte Radioteleskop der Welt seine Arbeit aufnehmen kann, mussten rund 9000 Menschen umgesiedelt werden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua im Februar berichtete, mussten Siedler ein Gebiet fünf Kilometern um das Teleskop verlassen, damit es zu keinen elektromagnetischen Störungen beim dessen Betrieb kommt.
Anlage soll Suche nach Aliens unterstützen
Radioteleskope zeichnen Strahlung aus den Tiefen des Weltalls auf. Durch die Daten erhoffen sich Forscher neue Erkenntnisse über das Universum. Zudem soll das FAST das internationale SETI-Projekt bei der Suche nach außerirdischem Leben unterstützen.
China investiert seit Jahren massiv in sein Weltraumprogramm. Unter Leitung des Militärs umfasst es auch Pläne für eine eigene Weltraumstation und eine Mondlandung.
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