Mit einem Mobilfunksender vor der Haustür haben die Anrainer zumeist keine Freude. Doch in Pommersdorf bei Raabs an der Thaya ist das anders: Hier würden die Bewohner den Technikern Tür und Tor öffnen, um endlich Handy-Empfang zu haben. Ihr Flehen blieb bisher ungehört.
Mobiles Telefonieren - dieser Begriff ist in Pommersdorf durchaus wörtlich zu verstehen. "Ich muss mir einen günstigen Platz vor dem Haus oder auf einem Hügel suchen, um Empfang zu haben", schildert Jürgen Höfinger die Mühsal der Handynutzung nahe der Grenze zu Tschechien. Auch in den Dörfern der Umgebung wie Speisendorf, Liebnitz, Koggendorf und Mostbach sei die Situation nicht besser, weiß der Ortsvorsteher.
Als kürzlich ein Lkw die oberirdische Telefonleitung kappte, war Pommersdorf komplett von der Umwelt abgeschnitten. Höfinger: "Wenn in dieser Situation ein Notfall eintritt, können wir nicht einmal einen Arzt rufen." Auch die Wirtschaft leidet darunter. "Ist das Festnetz unterbrochen, geht auch kein Internet. Ansässige Firmen stehen dann still", so Höfinger. Die viel zitierte Breitband-Initiative hat es längst nicht bis Pommersdorf und Umgebung geschafft. Ja nicht einmal ein A1-Sender, der von den knapp 400 betroffenen Bewohnern so herbeigesehnt wird. Das wurde bereits mehrmals mit Unterschriften-Aktionen bekundet, vergebens. Daher flehen sie weiter: "Gebt uns einen Handymast!"
Widerstand gegen Sendeanlage: "Viel zu nahe am Ortszentrum"
Aufregung um einen gerade fertiggestellten Sendemast eines Mobilfunkbetreibers herrscht in Kleinzell, Bezirk Lilienfeld. Ohne Absprache mit den Anrainern und der Gemeinde habe die Firma mit einem örtlichen Landwirt das Projekt geplant und bereits fast vollständig umgesetzt, heißt es. Jetzt formiert sich eine Bürgerinitiative gegen die Errichtung. "Wir wollen das nicht so einfach hinnehmen. Über- und drüberfahren und keine Chance für Verhandlungen zu bieten ist nicht in Ordnung", klagt ein Sprecher.
Dem Vernehmen nach dürfte es jetzt zu einem Gespräch mit Bürgermeister Reinhard Hagen gekommen sein. "Wir sind nicht gegen Handytechnik, aber die Lage der Anlage fast unmittelbar im Zentrum ist für uns unverständlich", so Hagen. Laut Ortschef soll noch einmal mit dem Unternehmen verhandelt werden. "Ausbau ja, aber nicht nicht um jeden Preis", so das Motto.
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