Um 6,5 Mio. € mehr

Glaspalast: Neubau kommt Wienern teuer zu stehen

Österreich
26.09.2016 17:21

Wer will den Glaspalast? Der Andrang der Käufer für das fertig geplante Projekt in prominenter Lage in Wien (Rathausstraße 1) dürfte sich in sehr engen Grenzen halten. Ein nun der "Krone" vorliegendes Geheimgutachten zeigt eindeutig: Ein Umbau wäre weitaus günstiger gekommen als der Neubau. Und zwar um 6,5 Millionen Euro.

Noch wird nach Käufern gesucht. Ein Prozess, der Ende dieser Woche abgeschlossen sein soll. Dann will man sich die Interessenten ansehen, "und danach entscheiden wir, ob wir verkaufen und wenn ja, an wen", erklärt Mario Scalet von der Wiener Standortentwicklung GmbH (WSE), ein Unternehmen der Wien Holding. Über den Preis wird geschwiegen, genauso über die "Liste" der potenziellen Käufer.

Allerdings ist man über die Pläne, sollte sich doch kein Käufer finden, etwas redseliger. Dann nämlich will man, bei einer Auslastung von 75 Prozent, selbst mit dem Neubau beginnen. Es steht also in den Sternen, wann das Projekt, wie es derzeit genehmigt ist, umgesetzt wird. Denn auch hier ist das Interesse eher mau.

(Bild: "Krone"-Grafik)

Gutachter: "Umbau billiger als Neubau"
Konkreter hingegen sind die Zahlen aus einem geheimen Gutachten von Dipl. Ing. Leopold Dungl im Auftrag der Wien Holding und der MA 35, das der "Krone" nun vorliegt. Darin ist eindeutig zu lesen, dass ein Umbau im Vergleich zu einem Neubau viel günstiger kommen würde. Zitat: "Die Baukosten der Variante Umbau liegen im Mittel um ca. 6,5 Millionen Euro bzw. 20 Prozent niedriger als jene der Variante Neubau."

Für die WSE ist der Neubau allerdings alternativlos. Für moderne Büros hätte sich der alte Glaspalast, heißt es offiziell, "nur eingeschränkt geeignet".

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