Knalleffekt im Prozess gegen den ehemaligen Kärntner Finanzreferenten und Polit-Erben von Jörg Haider: Harald Dobernig hat genug von der Augen-zu-und-durch-Mentalität - und packt aus: "Ja, ich bin schuldig. Ich habe getan, was Haider wollte. Ich war ein treuer Diener meines Herrn." Der "Lohn": teilbedingte Haft!
Auch Richter Christian Liebhauser scheint von Dobernigs Ausbruch überrascht: "Das ist das erste Geständnis eines politischen Mandatars - quasi ein Dammbruch." Harald Dobernig, mit 25 durch Jörg Haiders Gnaden in dessen Regierungsbüro und in den Aufsichtsrat der Kärntner Landesholding gehievt, hatte lange geschwiegen, wenn es um die Machenschaften rund um den Hypo-Verkauf von Kärnten an die Bayern und das dubiose Millionenhonorar des Steuerberaters Dietrich Birnbacher ging. Erst in letzter Minute möchte er reinen Tisch machen: "Natürlich war mir klar, dass die Millionen für Birnbacher nicht im Interesse Kärntens sind - nur in dem von Haider. Ich tat also, was er wollte." Dobernig ermöglichte die Auszahlung an Birnbacher, der wiederum das Geld in die Kärntner Parteikassen von FP und VP hätte weiterfließen lassen sollen. Haiders jäher Unfalltod verhinderte das allerdings. Dobernig sieht in seinem Geständnis auch eine Chance für sich: "Ich bin 36. Bis 40 möchte ich endlich wieder Fuß fassen!"
Das geht sich aus: Denn das Urteil beträgt zwei Jahre Haft, davon acht Monate unbedingt. Die können aber wohl mit einer Fußfessel verbüßt werden. Dobernig nahm die Strafe sofort an.
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