Sie waren nicht in der Lage, in der Verhandlung gegen den Grazer Todeslenker Alen R. auszusagen. Das Leid der Eltern des kleinen Valentin, den der Amokfahrer ermordet hat, muss unvorstellbar groß sein. Jetzt übermittelte das Ehepaar der "Krone" über ihren Anwalt Bernhard Lehofer eine Stellungnahme zum Ausgang des Prozesses.
Totenstill war es im Gerichtssaal, als am Freitag vor einer Woche die Zeugenbefragungen zum Tod des Vierjährigen stattfanden. Der beste Freund des Vaters des Buben übernahm diese fürchterliche Aufgabe. Er war bei dem Drama dabei.
"Ich sah Leute zur Seite springen und dann die Motorhaube des grünen Wagens, Valentin muss ein bisschen hinter mir gewesen sein", schluchzte er. Das Kind hatte keine Chance: Es wurde von dem zwei Tonnen schweren SUV überrollt, war sofort tot.
"Gibt keine irdische Gerechtigkeit für Alen R."
Das Leben seiner Eltern seitdem? Sie würden es nicht schaffen, sich in die Nähe des Orts der Tragödie zu begeben, schilderte ihr Anwalt Bernhard Lehofer am letzten Prozesstag. Die Reaktion des Ehepaars auf das Urteil? "Es ist für uns keine Genugtuung", sagen sie, "aber wir sind erleichtert darüber, dass die Person, die unseren geliebten Valentin umgebracht hat, zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde und damit keinem anderen Menschen mehr das Leben nehmen wird. Wir bedanken uns bei den Geschworenen für ihre Entscheidung." Weiters erklären sie jedoch: "Daran, dass es für Alen R. eine irdische Gerechtigkeit geben kann, glauben wir nicht."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.