Konfrontationskurs
USA brechen Dialog mit Russland über Syrien ab
Die USA beenden die direkten Gespräche mit Russland über eine Waffenruhe in Syrien. Das teilte das Außenministerium am Montag in Washington mit. Die USA hätten alles getan, um eine Übereinkunft zu treffen, mit der die Gewalt in dem Bürgerkriegsland beendet werden könnte, hieß es in einer Mitteilung, Russland sei seinen Verpflichtungen aber nicht nachgekommen. Russland wiederum gibt den USA die Schuld am Scheitern.
Das sei keine Entscheidung, die "leichtfertig getroffen wurde", sagte der Sprecher des Außenministeriums, John Kirby. Er warf Russland und der verbündeten Regierung des syrischen Machthabers Bashar al-Assad vor, die Angriffe auf zivile Ziele in Syrien verstärkt zu haben. In der besonders heftig umkämpften Großstadt Aleppo waren in den vergangenen Tagen wiederholt auch Krankenhäuser aus der Luft angegriffen worden.
US-Außenminister John Kerry hatte schon in der vergangenen Woche angesichts der verheerenden Situation in Aleppo mit einem Abbruch der russisch-amerikanischen Gespräche gedroht. Noch Montagfrüh hatte Russlands Außenminister Sergej Lawrow laut der Agentur Itar-Tass gesagt, es sei wichtig, die Übereinkunft mit den Amerikanern nicht scheitern zu lassen.
Am Montagabend machte Russland dann die USA für das Scheitern der Verhandlungen über eine Waffenruhe verantwortlich. Die Vereinigten Staaten hätten das Abkommen vom September nicht erfüllt, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, im Staatsfernsehen. Nun versuchten die USA, Russland die Verantwortung zuzuschieben. "Washingtons Tatenlosigkeit hat dazu geführt, dass sich die Kämpfer neu formieren konnten, Waffen erhalten und ihre Ressourcen mobilisiert haben", so Sacharowa.
Heftige Luftangriffe und Bodenoffensive in Aleppo
Aleppo hatte in den vergangenen Tagen die heftigsten Bombardierungen der syrischen und russischen Luftwaffe seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 erlebt. Die Armee startete zugleich eine Offensive.
Kritiker werfen Syrien und Russland vor, absichtlich Krankenhäuser ins Visier zu nehmen. Beide Länder weisen den Vorwurf zurück und stellen ihre Aktivitäten als Kampf gegen Terroristen dar. Eine landesweite Waffenruhe war im September gescheitert.
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