Der Elfenbeinhandel bleibt verboten, Schuppentiere unterliegen künftig dem höchsten Schutz: Naturschützer sind mit den Ergebnissen der 17. Welt-Artenschutzkonferenz weitgehend zufrieden. "Angesichts der Bedrohung für weite Teile der Tier- und Pflanzenwelt durch Wilderei und nicht nachhaltigen Handel mussten Regierungen mutige Maßnahmen einleiten - und sie taten es", sagte Theressa Frantz vom WWF.
Mehr als 2.500 Vertreter der 183 Mitgliedsländer des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) verhandelten fast zwei Wochen lang im südafrikanischen Johannesburg. Zu den wichtigsten Ergebnissen der Konferenz, die am Mittwoch endete, gehören: Der internationale Handel mit Elfenbein bleibt verboten, Schuppentiere werden besser geschützt und für Tropenhölzer gibt es künftig strengere Handelsbestimmungen. CITES-Generalsekretär John Scanlon beschrieb die Konferenz als weichenstellend und sprach von einer "Trendwende" hin zum Schutz der am meisten gefährdeten Arten.
Anträge einiger südafrikanischer Länder, die den internationalen Handel mit Elfenbein künftig erleichtern könnten, wurden abgelehnt. Im Rahmen von CITES wurde dieser 1989 verboten. Für den Handel mit Tropenhölzer gelten künftig strengere Bestimmungen. Zu den Hauptabsatzmärkten zählen neben China auch die USA und die EU. Naturschützer begrüßten die Entscheidung - auch im Sinne der Artenvielfalt der tropischen Wälder insgesamt.
Verboten wurde der kommerzielle Handel mit Knochen und anderen Skelett-Teilen von Löwen aus freier Natur. Artenschützer kritisierten jedoch, dass die Ausfuhr von Produkten gezüchteter Tiere erlaubt bleibt. "Um den boomenden Handel zu beenden, hätte es konsequentere Schutzmaßnahmen gebraucht", sagte Daniela Freyer von Pro Wildlife. Der Ausbeutung von Löwen in afrikanischen Zucht- und Jagdfarmen sei kein Riegel vorgeschoben worden. "Ausgerechnet der König der Tiere ist der Verlierer dieser Konferenz."
Der Handel mit Löwenknochen stieg demnach in den vergangenen Jahren enorm, weil sie als Ersatz für Tigerknochen in der sogenannten Traditionellen Medizin eingesetzt werden.
Alle beschlossenen Änderungen treten 90 Tage nach Ende der Konferenz in Kraft. So lange haben betroffene Mitgliedsstaaten die Möglichkeit einen sogenannten Vorbehalt gegen Entscheidungen einzuräumen. Die nächste Welt-Artenschutzkonferenz soll 2019 in Sri Lanka stattfinden.
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