"Santa Maria" brachte ihm den großen Ruhm und in den 80er-Jahren galt der erfolgreiche Schlagersänger Roland Kaiser als arrogant und unnahbar. Doch der Berliner hat sich erfangen, startete eine beeindruckende Alterskarriere und ist mittlerweile auch so etwas wie das gute Polit-Gewissen in der deutschen Schlagerbranche. Am 4. April kommt der 64-Jährige live in die Wiener Stadthalle F. Wir trafen uns mit Kaiser bei Verlängertem und Mineralwasser an einem verregneten Wochentag in Wien, um mit ihm über seine Verfehlungen der Vergangenheit, die aktuelle politische Lage und die Magie des modernen Schlagers zu sprechen.
"Krone": Herr Kaiser, Sie waren unlängst im Wiener Ronacher Theater bei der Benefizveranstaltung "Wider die Gewalt" geladen, sind dort aufgetreten und haben den "Tolerance Award" erhalten. Was hat Sie dazu animiert, Teil dieses Events zu sein?
Roland Kaiser: Wenn mir jemand einen Preis verleiht, dann lasse ich ihn ja nicht abholen. Der Verein ist hochseriös und die Idee, sich gegen häusliche Gewalt zu stellen, ist hervorragend. Es ist nur vernünftig, daran teilzunehmen.
"Krone": Der Verein startete als "Gewalt in der Familie" und wurde vom österreichischen Alt-Bundeskanzler Franz Vranitzky ins Leben gerufen. Ist es für Sie als Person in der Öffentlichkeit wichtig, sich bei solchen Events zu zeigen und Stellung zu beziehen?
Kaiser: Menschen des öffentlichen Lebens sollten sich nach meinem Verständnis gegen Dinge, die in der Gesellschaft falsch laufen, ruhig lautstark äußern. Ich finde das sogar sehr notwendig.
"Krone": Sie sind seit vielen Jahren Parteimitglied der deutschen SPD und sprachen im Jänner 2015 öffentlich bei einer Anti-Pegida-Demo in Dresden. Was hat Sie in diese politischen Bahnen gezogen?
Kaiser: Ich bin kein aktiver Kommunal- oder Bundespolitiker, aber ich habe ein politisches Denken. Ich habe eine Meinung, die ich sagen möchte. Diese Rede in Dresden habe ich speziell deshalb gehalten, weil ich der Stadt sehr viel verdanke und sie sehr liebe. Es gab so eine Schieflage in der Darstellung der Stadt. Durch die Anhänger dieses politischen Gedankengutes wurde sie nach außen hin falsch dargestellt. Die Leute nahmen sie als Hochburg für rechtes Gedankengut wahr, was einfach nicht stimmt. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung sind das nur sehr wenige. Ich habe in meiner Rede zum Dialog aufgefordert und gesagt, dass ich stolz bin in einem Land zu leben, das flüchtende Menschen unterstützt.
"Krone": Für welche Werte stehen Sie selbst ein?
Kaiser: Ich vermute mir sind dieselben Werte wichtig, wie den meisten anderen auch: Solidarität und soweit wie möglich ohne Ausgrenzungsgedanken vorurteilsfrei zu sein. Die Einladungspolitik von Merkel, das "wir schaffen das" steht auf dem Boden des Grundgesetzes. Da steht deutlich drinnen, "Recht auf Asyl". Die Frau hat also nichts falsches gemacht, welche Alternative hätte sie gehabt? Die Abgrenzungspolitik verschiedener Länder läuft wider dem Verständnis der Europäischen Union. Daran könnte diese Union auch scheitern. Man kann den Flüchtlingsstrom nicht auf die drei Länder Österreich, Deutschland und Schweden lenken. Wenn alle bislang 28 Mitgliedsstaaten gemessen an ihrer Bevölkerungsschicht einen Teil an Flüchtlingen aufnehmen würden, würde das kaum ein Land merken. Deshalb ist die mangelnde Solidarität Europas signifikant für die Gefahr, dass Europa als solches Projekt scheitern könnte.
"Krone": Derzeit scheint sich fast ganz Europa gegen den Merkel-Kurs zu stellen - in welche Richtung bewegen wir uns nun?
Kaiser: Wenn die etablierten Parteien die Menschen wieder direkt ansprechen und Alternativen bieten, dann kann alles gut ausgehen.
"Krone": Durch ihre Politaktivität werden Sie in den sozialen Medien stark kritisiert. Wie stehen Sie dem gegenüber?
Kaiser: Das ist mir völlig egal, ich lese das gar nicht. Wenn mich nicht die Presse darauf aufmerksam machen würde, dass hie und da ein Shitstorm entsteht, dann würde ich das nicht einmal merken. Das macht mein Leben auch sehr gesund. (lacht)
"Krone": In erster Linie sind Sie natürlich Schlagersänger. Das ist insofern interessant, als das die meisten Künstler in Ihrer Branche politisch wenig bis gar nicht aktiv sind. Brauchen Sie diese beiden Welten? Die reale, harte in der Politik und die glitzernde im Schlager?
Kaiser: Moment mal - ich bin ein denkender Mensch und lebe als Bürger in einem Land, in dem Demokratie herrscht. Ganz wie Sie. Wenn ich meine, ich müsste etwas sagen, dann tue ich das. Wenn ich auf der Bühne stehe und meine Konzerte spiele, dann mache ich Unterhaltungsmusik und verwandle den Auftritt nicht in eine politische Bühne. Das kann ich sehr sauber trennen. Die Musik und die Texte als weltfremd zu bezeichnen, ist auch nicht richtig. Wir beschäftigen uns im Schlager mit dem elementarsten Thema, der Zweierbeziehung. Wie kann die funktionieren?
"Krone": Viele Schlagerkünstler strahlen trotzdem das Gefühl aus, kein Bewusstsein für Politik im Allgemeinen zu haben.
Kaiser: Das ist schwer zu sagen, denn viele äußern sich einfach nicht öffentlich. Es gibt eine Menge Menschen, die das als zu gefährlich ansehen, sich so weit aus dem Fenster zu lehnen. Im Endeffekt muss damit jeder selbst klarkommen, wie er das handhabt. Ich persönlich sage was ich denke und nehme keine Rücksicht auf wirtschaftliche Interessen.
"Krone": Lässt sich das Politische in Ihrer Rolle als Unterhaltungskünstler auf der Bühne wirklich so leicht abtrennen?
Kaiser: Natürlich, das geht ganz einfach. Es ist immer eine Frage des Auftrags. Wenn Menschen zu einem Konzert von mir kommen, dann wollen die beileibe keine Parteireden hören und keine weltpolitischen Analysen. Sie wollen sich eine Zeit lang aus dem realen System und allen Problemen ausklinken und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.
"Krone": Gewinnen oder verlieren Sie viele Fans durch ihr politisches Engagement?
Kaiser: 2017 wird sicher die erfolgreichste Tournee sein, die ich fahre. In Dresden spiele ich jedes Jahr vier Konzerte vor unzähligen Menschen, die "Kaisermania" - in der Hochburg dieser politischen Bewegung haben wir dieses Jahr in neun Stunden 50.000 Tickets verkauft. So schädlich kann das nicht gewesen sein, aber das ist auch nicht wichtig.
"Krone": Warum funktioniert diese "Kaisermania" gerade in Dresden so extrem gut?
Kaiser: Dafür gibt es eigentlich keine Erklärung, aber ich versuche es mal. Die Stadt und ich, uns verbindet wohl Liebe auf den ersten Blick. Dresden ist ein Ort, der ist besonders. Beim Elbufer ist eine Bühne und hinter der Bühne sehen Sie praktisch die Zeichen von August, dem Starken. Sie sehen auch die Frauenkirche und hinter der Bühne beginnt die Stadt zu leuchten. Dieses Zusammenkommen spielt sicher eine Rolle. Irgendwann hat sich das verselbstständigt und es kommen ja nicht nur Dresdner, sondern auch Leute aus Österreich, der Schweiz oder sogar Frankreich.
"Krone": Fühlen Sie sich als Schlagersänger oft missverstanden?
Kaiser: Warum?
"Krone": Weil viele Menschen den Schlager nicht ernst nehmen, ihn nur allzu gerne belächeln.
Kaiser: Das sehe ich nicht so. Ich habe kein Problem damit. Mit mir reden "Die Zeit", der "Stern", der "Focus" und die "Süddeutsche" - Sie auch. Ich fühle mich durchaus ernstgenommen.
"Krone": In Ihrem größten Hit "Santa Maria" ging es um das Schiff von Christoph Columbus. Auch kein typischer Inhalt, den man mit Schlager assoziieren würde. War es schwierig, 1980 mit dieser Thematik bei der Plattenfirma durchzukommen?
Kaiser: Wir haben uns erlaubt einen Text zu schreiben, der ein bisschen übertrieben war und den ich ganz toll fand. Das ist lange her, 36 Jahre. Wenn Sie selber schreiben, werden Sie immer mit Ihrem Produzenten ringen müssen. Im Endergebnis haben wir stets vernünftige Kompromisse herausgeholt. Seit vielen Jahren bin ich mein eigener Produzent und wenn ich fühle, dass etwas passt, dann bleibt das auch so.
"Krone": Wie viel Hedonismus steckt in der Schlagerbranche?
Kaiser: Nicht mehr oder weniger als in anderht so schlimm, wie es oft den Anschein macht.
"Krone": Von Ihnen selbst stammt die Aussage, dass Sie in Ihrer Hochphase in den 80er-Jahren kurz davor waren, ein Arschloch zu werden.
Kaiser: Arschloch zu sein ist nicht unbedingt ein Prädikat für Sänger. Die gibt es auch bei Anwälten, Ärzten und bei Sportlern. (lacht) Wenn man in relativ kurzer Zeit relativ viel Erfolg hat, gerät man in Gefahr zu glauben, alles was man macht wäre richtig. Die Welt dreht sich dann nur um einen selbst und das stimmt de facto nicht. Sobald man das erkannt hat, kann man wieder zurückrudern. Wenn man glaubt, man kann Druck nach unten ausüben, ist das extrem ungesund.
"Krone": Wie kriegt man diese Kurve, dass man sich rechtzeitig aus diesem Schlamassel befreit?
Kaiser: Es gibt natürlich Reaktionen von Leuten, die ihre Haltung dir gegenüber trotz des Erfolgs nicht ändern. Die werden dann in guten Gesprächen schon sagen, dass man dringend wieder runterkommen müsse, da man sich nicht in der wahren Welt befindet. Wenn man einigermaßen mit Hirn ausgestattet ist, begreift man das.
"Krone": Sie sind als Findelkind in Berlin-Wedding aufgewachsen. War es auch durch diese Vergangenheit schwer, durch den Erfolg demütig zu bleiben?
Kaiser: Je normaler man aufgewachsen ist, desto leichter ist es natürlich. Sie reflektieren viel eher, wie schnell ein Höhenflug auch vorbei sein kann. Meine jetzige Alterskarriere kann ich viel mehr genießen als meine erste. Ich stecke nicht mehr in der Gefahr, durchzudrehen.
"Krone": Hatten Sie in ihren schlechteren Zeiten mit so einer Alterskarriere gerechnet?
Kaiser: Damit kann man nicht rechnen, das ist ein großer Glücksumstand. Man kann mit solchen zweiten Chancen viel klarer umgehen, weil man sieht und bereits weiß, wer die Claqueure sind, wer aus allen Löchern kriecht, der vorher nicht da war. Man kann viel besser differenzieren.
"Krone": Sie litten von 2000 bis 2010 zehn Jahre lang an der Lungenkrankheit COPD, danach wurde Ihnen eine Lunge transplantiert. Hat das Ihre Sichtweise auf das Leben verändert?
Kaiser: Natürlich. Es wäre schlimm, wenn das nicht so gewesen wäre. Man nimmt sich selbst nicht mehr so wichtig, das ist eine sehr vernünftige Einstellung. Man hat auch weniger Sorge vor Dingen, die man früher als besonders bedrohlich empfand. Ich hatte früher vor Auftritten viel mehr Nervenflattern, weil ich alles perfekt hinkriegen wollte. Das macht einen ungesunden Druck auf einen selbst. Heute sage ich mir, dass es nicht so tragisch ist, wenn ich einen Text vergesse oder einer meiner Kollegen eine falsche Note spielt. Deswegen komme ich ja nicht ins Gefängnis. Diese entspannte Einstellung lässt einen deutlich besser sein.
"Krone": Wie lässt sich das erklären, dass Sie derzeit populärer zu sein scheinen, als je zuvor?
Kaiser: Ich weiß es nicht. Es ist eine Mischung aus allem. Dass man manchmal den Mund aufmacht, dass man als Mensch auch Ecken und Kanten hat. Viele denken wohl "da stört und nervt er mich jetzt zwar, aber immerhin hat er was gesagt". Ich habe eine Meinung, das ist wohl mitentscheidend.
"Krone": Hätten Sie früher, in Ihren jüngeren Jahren, rückblickend auch gerne öfter mal etwas gesagt?
Kaiser: Wir haben heute eine extrem politische Zeit und in der Gesellschaft Entwicklungen, denen man entgegensteuern muss, wenn man die nicht will. Man muss auch was sagen, selbst wenn man Gegenwind kriegt. Diesen Gegenwind muss man aushalten. In Zeiten der 68er war ich 16 oder 17. Berlin war das Zentrum der Studentenbewegung und ich habe viel davon mitgekriegt. Ich war damals schon in der Jugend der SPD, also eigentlich schon sehr lange dabei.
"Krone": Ist dieser Gegenwind nicht manchmal zu massiv? Fühlen Sie sich oft stark angegriffen?
Kaiser: Eigentlich nicht. Es gibt viele Kollegen, die sich still und leise der konservativen Seite zugehörig fühlen. Bei Gesprächen stellt man dann oft fest, wie schmal der Grat ist und wie koalitionsfähig man eigentlich wäre. Es gibt überall Überschneidungsmengen. Bei Landtags- oder Kommunalparlamenten funktionieren plötzlich Koalitionen, die vorher gar nicht gegangen wären. Man konzentriert sich auf das politisch Machbare. Wollen wir den Kindergarten oder nicht? Wollen wir den Kreisverkehr oder nicht?
"Krone": Kommen wir zurück zur Musik. Der Schlager ist derzeit so populär wie vielleicht nie zuvor, was auch daran liegt, dass die Grenzen zum Pop zusehends verschwimmen. Ist diese Jugendlichkeit das Geheimnis für den großen Erfolg?
Kaiser: Es gibt generell eine geänderte Einstellung zur eigenen Sprache. Wir hatten in der Nachkriegszeit das sogenannte Kulturloch, nach dem Tausendjährigen Reich. Wir haben dann erstmal den Anglizismus angenommen, dann kam die Neue Deutsche Welle. Jetzt haben wir exzellente neue Sachen von Bands wie Glasperlenspiel oder Revolverheld. Tim Bendzko oder Oerding gehen auch ernsthaft vor - so eine Szene gibt es auch bei Ihnen in Österreich. Früher war es für einen jungen Menschen schwierig zu sagen, er höre deutsche Musik. Heute ist das völlig normal. Ein Freund von mir hat gepostet, dass er in der Münsterlandhalle bei den Ärzten war. Beim Bierstand hörte er dann hinter sich Leute sagen: "Also letztes Mal war das bei der Andrea Berg besser geregelt". Wie geht das zusammen? Diese Ausgrenzung gibt es gar nicht mehr. Das Livekonzert ist ein kollektives Erlebnis. Musik und der Schlager leben und die eigene Sprache wird von jungen Menschen wieder mehr angenommen, weil sie nicht mehr so stigmatisiert wird, wie vor einigen Jahrzehnten.
"Krone": Wie ist das mit Ihren eigenen Hörgewohnheiten? Sind Sie auch so flexibel unterwegs?
Kaiser: Ich bin jemand, der beim Autofahren Klassik oder Nachrichtensender hört. Wenn ich mal zuhause bin, dann höre ich eher so Sachen wie Frank Sinatra oder Dean Martin, die alten Kisten. Wenn meine Tochter in meinem Auto sitzt, dann höre ich Justin Bieber. Sie konfrontiert mich oft mit neuen Produkten. Als wir zum Opernball nach Dresden fuhren, da schob sie die neue von Bieber in den Player. Ich dachte zuerst, das wird furchtbar, aber hinterher fand ich das großartig. Das war ein tolles Album, der hat sich verändert und verbessert. Wenn man den Sound der Zeit erfassen will, dann kann man nicht im Elfenbeinturm sitzen und glauben, alles zu wissen. Es ist spannend, was junge Leute so machen.
"Krone": Ihre Tochter gibt Ihnen auch immer Feedback auf Ihr eigenes Material. Kann man das ernst nehmen, wenn Sie Musik wie Ihre eigentlich gar nicht hört?
Kaiser: In erster Linie hört sie ja nicht nur Bieber, sondern auch Rap von Drake oder Soul. Dinge, die aus den USA kommen und in ihren Augen cool sind. Sie wird nie ein Fan von meiner Musik sein, das ist auch sehr in Ordnung. Aber selbst bei meinen Konzerten sind junge Leute. Ich finde es schon toll, dass sie sich mit meiner Musik auseinandersetzt. Das reicht mir völlig.
"Krone": Ist es noch leicht, mit Ihrem Bekanntheitsgrad ehrliches Feedback zu bekommen?
Kaiser: Intern in der Familie ist jeder sehr ehrlich - was soll da auch passieren? Ich glaube ansonsten aber auch ein paar Leute zu haben, die mir die Wahrheit sagen. Das ist auch nicht so schwer, denn ich habe nie rigide auf Feedback reagiert.
"Krone": 2017 sind Sie wieder auf großer Hallen- und Open-Air-Tour. Am 4. April geht es in die Wiener Stadthalle F. Welche Beziehung haben Sie zu Wien und Österreich im Allgemeinen?
Kaiser: Eine sehr gute. Ich war jahrelang mit meiner Familie in Österreich beim Dreiländereck auf Wind bin jemand, der seit jeher eine hohe Affinität zu dieser Stadt hat. Ich mag Wien einfach. Sie ist eine kulturreiche Stadt und ich mag auch die Wiener gerne. Viele Österreicher sagen ja, dass Wien nicht Österreich wäre, aber ich fühle das ganz anders - bin ja Gast in diesem Land. Ich fühle mich sehr wohl hier.
"Krone": Ihr aktuelles Album heißt "Auf den Kopf gestellt" - wann war Ihr Leben das letzte Mal auf den Kopf gestellt?
Kaiser: Das passiert temporär immer wieder mal. Wenn man auf der Autobahn fährt und dort gerade ein furchtbarer Unfall passiert ist und das sieht, dann denkt man im Nachhinein auch über viele Dinge nach und stellt für kurze Zeit vieles in Frage. So etwas passiert mir immer wieder.
"Krone": Kann Sie in Ihrer Karriere eigentlich noch irgendwas überraschen?
Kaiser: Das weiß ich nicht. Viele Dinge sind nicht vorhersehbar.
"Krone": Würde es Sie auch interessieren, einmal mit einem modernen Pop-Künstler zu arbeiten?
Kaiser: Das ist eine Frage des Liedes. An sich aber ja. Wenn eine gute Idee da ist, wäre das schön, aber es muss nicht auf Biegen und Brechen passieren.
"Krone": Sind Sie immer noch mit derselben Motivation, demselben Feuereifer dabei wie früher?
Kaiser: Mehr sogar, aber ich schreibe nicht mehr selbst, ich lasse heute für mich schreiben. Ich habe festgestellt, dass dann andere Worte in meine Lieder Einzug halten, die ich nicht benutzen würde. Ich bin in vielen Dingen zu stark in meiner Ausdrucksweise verhaftetet. So kommt Vielseitigkeit ins Spiel. In erster Linie bin ich sehr offen und probiere gerne. Ich will einfach fleißig und gesund bleiben. Was kommt, das kommt - ich kann es sowieso nicht ändern. Meine Frau fragte mich unlängst, wie lang ich noch machen will. Bis der liebe Gott und die Leute nicht mehr wollen. Solange man gesund ist, kann man auch weitermachen.
Wer Roland Kaiser live in Wien erleben möchte, der muss sich beeilen. Die Show am 4. April in der Wiener Stadthalle F ist bereits jetzt so gut wie ausverkauft. Tickets gibt es aber noch unter 01/588 85-100 oder unter www.ticketkrone.at.
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