Luftschläge

Jemen: USA griffen offiziell in den Krieg ein

Ausland
13.10.2016 19:12

Nach mehr als eineinhalb Jahren Bürgerkrieg im Jemen haben die USA erstmals offiziell in dem Konflikt eingegriffen. Dem Verteidigungsministerium in Washington zufolge wurden am Donnerstag Radaranlagen an der jemenitischen Küste im Gebiet der Houthi-Rebellen zerstört. Die USA begründeten den Angriff damit, dass zum zweiten Mal binnen vier Tagen der US-Zerstörer USS Mason vor der Küste des Jemen aus Houthi-Gebiet beschossen worden sei.

Die schiitischen Houthis kämpfen im Jemen gegen die von den sunnitischen Golfmonarchien und den USA unterstützte sunnitische Regierung. Sie beherrschen Gebiete im Norden des Landes sowie die Hauptstadt Sanaa. Eine saudisch geführte Militärkoalition unterstützt die Regierung und bombardiert die Houthis aus der Luft. Dabei sterben immer wieder viele Zivilisten.

Ein jemenitischer Soldat beobachtet einen Angriff auf eine Houthi-Stellung. (Bild: AFP)
Ein jemenitischer Soldat beobachtet einen Angriff auf eine Houthi-Stellung.

US-Bombe richtete Blutbad bei Trauerfeier an
Unterdessen wurde bekannt, dass der verheerende Angriff auf eine Trauerfeier in der Hauptstadt Sanaa am Samstag mit mindestens einer Bombe amerikanischer Bauart ausgeführt wurde. Dabei waren laut UN-Angaben mindestens 140 Menschen getötet worden. Der Angriff, der von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) als Kriegsverbrechen bezeichnet wurde, erfolgte wahrscheinlich von der saudisch geführten Militärkoalition. Die von den USA beklagten Angriffe auf die USS Mason könnten eine Vergeltung dafür sein. Die Houthi-Rebellen bestreiten allerdings, den US-Zerstörer beschossen zu haben.

Laut US-Angaben gab es bei zwei Angriffen auf die USS Mason weder Verletzte noch Schäden. Die nun zerstörten Radaranlagen seien an den Raketenangriffen beteiligt gewesen, hieß es vom Ministeriumssprecher. US-Präsident Barack Obama habe den Gegenschlag mit "Tomahawk"-Marschflugkörpern genehmigt.

USS Mason (Bild: ASSOCIATED PRESS)
USS Mason

Menschenrechtler fordern: Keine Waffen mehr an Saudis
HRW forderte die USA sowie Großbritannien und andere Regierungen auf, keine Waffen mehr an Saudi-Arabien zu verkaufen. Auch deutsche Rüstungsunternehmen machen Geschäfte mit dem Königreich.

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