Ein paar Monate vor der Heim-WM in Hochfilzen hängt im Biathlon-Lager der Haussegen schief. Und der Grund liegt einige Monate zurück. Da wurde den ÖSV-Damen mit Vegard Bitnes (Nor) ein neuer Trainer präsentiert, da man mit der läuferischen Entwicklung der Mädels unzufrieden war. Aber die Bestellung löste eine Palast-Revolution aus.
Lisa Hauser (T), Österreichs beste Biathletin, wollte wie die Salzburger Jugend-Weltmeisterin Julia Schwaiger und Dunja Zdouc (Kt.) weiter mit Sandra Flunger aus Saalfelden zusammenarbeiten. Alle drei wurden schon in der Schulzeit in der HIB Saalfelden von ihrer Vertrauenstrainerin betreut. Die Ex-Biathletin trainiert zudem seit Jahren Salzburgs Loipenjäger Nummer eins, Simon Eder. Der ist zugleich ihr Cousin und wie dessen Vater Alfred Eder als Coach Teil der Flunger-Gruppe.
"Komplett unterschiedliche Philosophien"
ÖSV-Sportboss Gandler wollte noch vermitteln - aber der Versuch scheiterte. "Ich hätte Teil des ÖSV-Teams sein können, aber neben Bitnes wäre mein Einflussbereich sehr gering gewesen. Hier trafen aber zwei komplett unterschiedliche Philosophien aufeinander", meinte Flunger, deren Vertrag beim ÖSV nicht verlängert wurde. Die drei Revoluzzer schlossen sich Flunger an - als "Strafe" sind sie seither Selbstzahler, müssen also Trainer- und Kurskosten großteils selbst tragen.
Vorerst bis zur internen Quali im November. "Wir haben daher den Verein Biathlon-Schmiede gegründet, Sponsoren aufgetrieben", erzählte Fred Eder. Über den Verein soll auch Flunger finanziert werden, der sich noch die polnische Weltcup-Zehnte Krystyna Guzik anschloss. Es bleiben aber Fragen offen - denn der ÖSV akkreditiert Flunger im Weltcup und bei der WM nicht mehr. Womit auch Simon Eder nicht optimal betreut wäre.
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