Wer in den entlegenen Wäldern Ruandas medizinische Hilfe braucht, hat ein Problem. Die Kliniken in dem ostafrikanischen Staat sind weit verstreut und nicht gut ausgestattet. Braucht ein Arzt spezielle Medikamente oder Blutkonserven, dauerte es bisher Tage, bis er die angeforderten Dinge erhielt. Das US-Start-up Zipline will diesen Missstand beenden und hat in Ruanda 15 Blutdrohnen in Betrieb genommen, die entlegene Kliniken beliefern.
Bisher wurden Blut- und Plasmakonserven in Ruanda über ein marodes Straßennetz in die Kliniken geliefert. Das konnte Tage dauern, berichtet das IT-Portal "Heise" - zu lang, wenn sie wirklich gebraucht wurden.
Zipline will das mit 15 Starrflügel-Drohnen nun ändern: Die Mini-Flieger liefern Blutkonserven zwar auch nicht günstiger aus als ein menschlicher Fahrer, aber sie sind weit schneller.
Bis zu 100 Kilometer pro Stunde sollen die über ein Katapult gestarteten Mini-Flieger erreichen, ihr Ziel finden sie mittels GPS. Die Ladung werfen sie an einem Fallschirm hängend über dem Zielgebiet ab, bevor sie den Rückflug antreten.
Um keine Gefahr für den normalen Flugverkehr darzustellen, überschreiten die Drohnen nicht die Flughöhe von 150 Metern. Sicherheitshalber wird zudem permanent Kontakt zur Basis und zur Flugsicherung.
Bezahlt wird das Projekt, bei dem es sich um einen der ersten kommerziellen Lieferdrohnen-Einsätze auf der Welt handeln dürfte, von der lokalen Regierung, die damit gewissen Mut beweist.
Immerhin werden Drohnen in anderen afrikanischen Ländern eher als Bedrohung, denn als potenzielle Hilfe betrachtet. In Marokko, Kenia und Uganda beispielsweise ist der Betrieb von Drohnen verboten oder sehr stark reguliert, wer in Ghana mit einer nicht registrierten Drohne erwischt wird, wandert für 30 Jahre ins Gefängnis.
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