Vor der Westküste der USA haben Tiefsee-Forscher 500 sprudelnde Methanquellen im Meeresboden entdeckt. "Es scheint, dass die gesamte Küste vor Washington, Oregon und Kalifornien eine gigantische Methanquelle ist", sagte der Meeresforscher Robert Ballard im Vorfeld einer Tiefsee-Fachkonferenz in New York. Unklar ist, wie viel des Treibhausgases in die Erdatmosphäre gelangt.
Das Team um Ballard, der durch die Entdeckung des "Titanic"-Wracks bekannt wurde, hatte den Fund im Sommer vom Forschungsschiff "Nautilus" aus mithilfe zweier ferngesteuerter Unterwasser-Rover gemacht. Bereits 2014 hatten Wissenschaftler vor der Ostküste entlang des Kontinentalsockels über 500 solcher Quellen entdeckt.
Durch die neuen Funde habe sich Zahl der Methanquellen entlang der Kontinentalgrenzen der USA auf etwa 1000 verdoppelt, hieß es. Wie viel des starken Treibhausgases jedoch in die Atmosphäre gelangt, ist noch unklar. "Das ist ein Gebiet, das nun reif ist, erforscht zu werden", betonte Nicole Raineault, Wissenschaftsdirektorin an Ballards renommiertem "Ocean Exploration Trust".
Neben Gasquellen bringen die neuen Tauchrover auch eine ungeahnte Vielzahl unterseeischer Tierarten ans Tageslicht: Meeresforscher der US-Klima- und Umweltbehörde NOAA präsentieren auf der Konferenz spektakuläre Bilder von tanzenden, purpurfarbenen Seegurken und knallrosa Schlammwürmern aus den Tiefen des Marianengrabens vor Guam. Die Aufnahmen von einer NOAA-Forschungsreise im Sommer wurden ebenfalls mit Hilfe sogenannter Roboats (Robot Boats) gemacht.
Auch zahlreiche "Schwarze Raucher" entdeckt
Neben drei neuen Heißwasser-Quellen entdeckten die NOAA-Forscher in dem bis zu elf Kilometer tiefen Graben ein ganzes Feld sogenannter "Schwarzer Raucher" - ein Terrain mit bis zu 30 Meter hohen Schloten, aus den Partikel-angereichertes heißes Wasser wie dunkler Rauch aufsteigt.
Auf der zweitägigen Tiefsee-Konferenz "Beyond the Ships" (Jenseits der Schiffe), die am Donnerstag begann, treffen an der Rockefeller University 100 Experten zusammen, um neue Unterwasser-Projekte zu planen. Schon jetzt zeichnet sich ab: Tauchrover werden dabei eine entscheidende Rolle spielen. "Mit ihnen helfen wir, den Meeresgrund auch für Menschen Wirklichkeit werden zu lassen, die niemals ans Meer kommen werden", so Wendy Schmidt vom Schmidt Ocean Institute.
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