Nur einen Tag nach der Präsentation erntet FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidiat Norbert Hofer harsche Kritik für seine neuen Wahlkampfplakate. Dem evangelischen Superintendenten der Diözese Salzburg/Tirol, Olivier Dantine, stößt vor allem Hofers Slogan "So wahr mir Gott helfe" sauer auf. "Da wird der Name Gottes missbräuchlich verwendet", schreibt Dantine auf Facebook erzürnt. Hofer ist 2009 aus der katholischen Kirche ausgetreten und nun Mitglied der evangelischen Kirche.
"Ein Kandidat, der seinen christlichen Glauben öffentlich macht, sollte das 2. Gebot (nach katholischer und lutherischer Zählung) kennen", weist Dantine auf das Gebot "Du sollst den Namen Gottes nicht achtlos aussprechen" hin. "Da wird Gott missbräuchlich als Chiffre für eine 'abendländische Kultur' verwendet, und, weil als Wahlkampfmotto benutzt, wird Gott für das Wahlprogramm in Beschlag genommen", heißt es in dem Posting. Ein solches Wahlkampfmotto missachte zudem die Trennung von Staat und Kirche.
Hofer wirbt im Rennen um die Hofburg gegen Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen (Stichwahl ist am 4. Dezember) auf seinen neuen Plakaten mit den Worten "In eurem Sinne entscheiden" und dem Nachsatz "So wahr mir Gott helfe" um die Gunst der Wähler. Auf einem zweiten Plakat heißt es: "Für Österreich mit Herz und Seele".
Hofer: "Meine Frau und meine Kinder sind katholisch"
Hofer erklärte bei der Präsentation am Freitag, er sei von der katholischen zur evangelischen Kirche gewechselt, weil dort Frauen Pfarrer werden dürfen. Seine Frau und seine Kinder seien aber katholisch, so Hofer. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sagte, Hofer werde im Falle seiner Angelobung den Zusatz "So wahr mir Gott helfe" auch bei der Gelöbnisformel verwenden. Die Berufung auf Gott sei eine "starke Verankerung in einem Wertesystem der christlich-abendländischen Kultur", so der freiheitliche Wahlkampfmanager. Hofers Bekenntnis, ein christlicher Mensch zu sein, unterscheide ihn auch von Van der Bellen.
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