Unfall beim Start

Malta: Flugzeugabsturz mit 5 Toten gibt Rätsel auf

Ausland
24.10.2016 20:38

Auf dem internationalen Flughafen von Malta ist am Montag ein militärisches Kleinflugzeug verunglückt. Mindestens fünf Menschen sind bei dem Unfall ums Leben gekommen, berichtete die "Times of Malta". Der Zeitung zufolge stürzte die luxemburgische Maschine kurz nach dem Abflug Montagfrüh nahe der Startbahn in Luqa ab und ging in Flammen auf. Sowohl über die Besatzung als auch über die Absturzursache herrscht Geheimniskrämerei bzw. Rätselraten.

Die maltesische Regierung behauptet, dass die Todesopfer Franzosen seien. "Die sterblichen Überreste von fünf französischen Staatsangehörigen sind gefunden worden", sagte Premierminister Joseph Muscat. Die Regierung in Paris bestätigte die Nationalität der Opfer zunächst nicht. Bei der Maschine handelt es sich um ein zweimotoriges Flugzeug vom Typ Metroliner. Augenzeugen zufolge hat es vor dem Absturz keine Explosion gegeben.

(Bild: APA/AFP/Matthew Mirabelli)

Wer war an Bord, was war die Mission?
Das Flugzeug sei Teil einer Aufklärungsmission über dem Mittelmeer gewesen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Ziel und Zweck des Flugs wollte das Ministerium danach nicht offenlegen. Drei der Personen an Bord stammten aus dem Umfeld des Ministeriums, aber "nicht alle" seien Militärangehörige gewesen. Die beiden anderen Opfer seien Mitarbeiter eines privaten Vertragspartners gewesen.

(Bild: APA/AFP/MATTHEW MIRABELLI)

Der maltesischen Regierung zufolge war das Flugzeug Teil einer Operation, in deren Rahmen der französische Zoll in den vergangenen fünf Monaten die Routen des illegalen Menschen- und Drogenhandels verfolgte. Die Zollbehörde dementierte das jedoch: An Bord sei keiner ihrer Beamten gewesen.

Leichtflugzeug war in den USA registriert
Die zweimotorige Maschine sei in den USA registriert und von einer Firma gemietet gewesen, hieß es von der maltesischen Regierung weiter. Das Unternehmen CAE Aviation aus Luxemburg bestätigte, dass eines seiner Aufklärungsflugzeuge betroffen sei. Es handle sich um eine in den USA registrierte zweimotorige Maschine vom Typ Fairchild SA227 Metroliner.

Kurz nach dem Absturz gab es Spekulationen, dass es sich um eine von der EU-Grenzschutzagentur Frontex genutzte Maschine gehandelt habe. Eine Sprecherin dementierte das auf Anfrage. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini schrieb auf Twitter, dass das Kleinflugzeug keine Verbindung zu Aktivitäten der Europäischen Union gehabt habe: "Es sind keine EU-Funktionäre von dem Flugzeugabsturz in Malta betroffen."

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