Die Elektrolimousine Tesla Model S mit ihren als "Autopilot" bezeichneten Assistenzsystemen ist nach einigen Unfällen in Verruf geraten. Nun wird ein weiterer Fall bekannt, der sich bereits im Sommer ereignet hat: Ein Model S hat auf einer norwegischen Autobahn ein fahrendes Kleinmotorrad von hinten "über den Haufen gefahren" - angeblich während der Autopilot aktiviert war.
Der Unfall hatte sich im Juli 2016 ereignet, nun wurde der Fahrer zu 18 Monaten Gefängnis und fünf Monaten Führerscheinentzug verurteilt, wie die Zeitung "Drammens Tidende" berichtet. Schließlich ist er selbst verantwortlich, nicht die technischen Funktionen des Fahrzeuges, die offenbar versagt haben.
Der Aufprall auf die 125er-Aprilia war so heftig, dass sie auf das Dach eines vorausfahrenden Autos und von dort auf die Gegenfahrbahn geschleudert wurde. Die Lenkerin wurde schwer verletzt.
Zuletzt war ein Tesla-Fahrer tödlich verunglückt, weil sein Wagen einen quer über die Fahrbahn rollenden Lastzug für ein hoch hängendes Straßenschild gehalten hatte und unter den Trailer gekracht ist.
Künftig sollen alle neuen Tesla mit verbesserter Technik für autonomes Fahren ausgerüstet werden. Alle bekämen nun acht Kameras statt bisher einer, Ultraschall- und Radar-Sensoren mit höherer Reichweite und Auflösung sowie 40-mal mehr Rechenleistung im Computer, sagte Tesla-Boss Elon Musk. Das für 2017 angekündigte günstigere Fahrzeug Model 3 gehöre dazu, bisher verkaufte Teslas könnten nicht nachgerüstet werden. "Ich wünschte, man könnte es anders machen" - aber wegen der engen Integration sei das so unrealistisch, wie jemandem eine Wirbelsäule zu transplantieren.
Die Software zum autonomen Fahren soll im sogenannten "Schatten-Modus" dazulernen. Dabei werde der Computer - während der Mensch fährt - im Hintergrund die Verkehrssituation analysieren, sagte Musk.
All das beantwortet noch nicht die Frage des norwegischen Motorradfahrerverbandes "Norsk Motorcykkel Union (NMCU): "In wie weit ist Teslas Autopilot überhaupt in der Lage, Motorräder zu erkennen?" Bei Tesla (wie auch bei anderen Herstellern ähnlicher Systeme) hört man dann gerne die Standardantwort: "Der Fahrer muss immer Herr über sein Fahrzeug sein."
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