Virus H5N8 entdeckt

Vogelgrippe-Alarm in Vorarlberg: Fünf Tiere tot

Österreich
08.11.2016 18:09

In Vorarlberg sind bei fünf toten Wildvögeln Erreger der Vogelgrippe des Subtyps H5N8 nachgewiesen worden. Bei den verendeten Tieren handelt es sich um vier Reiherenten und eine Tafelente. Die Analysen, ob es sich bei dem Virus um einen besonders ansteckenden Typus handelt oder nicht, sind noch im Laufen.

Erst wenn diese Ergebnisse im Zuge der Untersuchungen durch das Nationale Referenzlabor vorliegen, ließe sich laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sagen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Dies werde aller Voraussicht nach am Mittwoch der Fall sein, gab das Gesundheitsministerium bekannt.

9000 Truthähne in Ungarn getötet
Seit dem Wochenende wurden rund um den Bodensee, auch in Deutschland und der Schweiz, mehr als 100 tote Wasservögel - vor allem Reiherenten - entdeckt. Auch aus Polen, Ungarn, Kroatien und Schleswig-Holstein wurden diese Woche Fälle der sogenannten Aviären Influenza des Subtyps H5N8 gemeldet. Unter anderem haben die ungarischen Behörden in einer Geflügelfarm im südostungarischen Ort Totkomlos 9000 Truthähne getötet. Die Tiere waren ebenfalls am Virus vom Typ H5N8 erkrankt. Das aktuell gehäufte Auffinden dieser Erkrankung dürfte mit dem Zug von Wildvögeln Richtung Süden zu tun haben, schrieb die AGES.

Aktuelle Vogelgrippe-Fälle gibt es in Polen, Ungarn, Kroatien, Deutschland und in Österreich. (Bild: APA)
Aktuelle Vogelgrippe-Fälle gibt es in Polen, Ungarn, Kroatien, Deutschland und in Österreich.

"Schutzzone" am Bodenseeufer?
Höchste Priorität sei es nun, ein Ausbreiten der Tierseuche auf den Hausgeflügelbestand zu verhindern. Bisher gibt es keine Anhaltspunkte, dass auch Hausgeflügel betroffen wäre. Experten des Gesundheitsministeriums, des Landes Vorarlberg und der AGES arbeiteten an den dafür notwendigen Maßnahmen.

Dies könne laut AGES von der Einrichtung einer "Schutzzone" rund um das Bodenseeufer bis hin zu verordneten Stallhaltung von Hausgeflügel reichen. Da auch Deutschland und die Schweiz betroffen sind, erfolgt dies in enger Abstimmung mit den dort zuständigen Behörden.

Stallhaltung empfohlen
Aufgrund der Häufung der Fälle auch außerhalb des derzeit betroffenen Gebietes um den Bodensee ist laut Gesundheitsministerium eine erhöhte Aufmerksamkeit angebracht: Geflügelhalter, insbesondere in der Nähe zu Freigewässern, werden auf die Gefahrenlage hingewiesen. Die Einhaltung der allgemeinen Hygienemaßnahmen wird zudem dringend empfohlen. Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) legt zudem eine Stallhaltung für die von der Vogelgrippe betroffenen Gebiete am Vorarlberger Bodenseeufer nahe. Eine Stallpflicht sei derzeit aber nicht angeordnet.

Schwärzler betonte, dass man nun von den vor zehn Jahren gemachten Erfahrungen - als am Bodensee erstmals die Vogelgrippe auftrat - profitiere. Die damals eingerichtete und nach wie vor bestehende Untersuchungsstation am Rheindamm habe sich bestens bewährt. Zudem seien die Experten in den Bodenseeanrainerländern bestens vernetzt.

H5N8 auch in Asien aufgetaucht
Der Subtyp H5N8 grassierte vor zwei Jahren erstmals in Europa. Zudem wurde das Virus in Asien - Südkorea, Japan und im Osten Chinas - bei Wildvögeln und Geflügel detektiert. Die betroffenen europäischen Länder haben die notwendigen Maßnahmen wie Sperrgebiete, Sicherheitszonen und Handelssperren getroffen. "Das Geflügel der infizierten Bestände wurde gekeult und die Kadaver sicher entsorgt", hieß es seitens der AGES.

Eine Übertragung von Tieren auf den Menschen kann vorkommen, bei der A(H5N1)-Vogelgrippe vor zehn Jahren war das nur bei engerem Kontakt mit Geflügel der Fall.

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