Mikaela Shiffrin hat die neue Slalom-Saison begonnen, wie sie die alte beendet hat - nämlich mit einem klaren Sieg! Die Amerikanerin gewann am Samstag beim Saison-Opener in Levi 0,67 Sekunden vor der Schweizerin Wendy Holdener und feierte damit ihren 21. Weltcupsieg, den neunten in Folge. Für die ÖSV-Damen rettete Carmen Thalmann als Zehnte wenigstens einen Platz in den Top Ten. Vom schon so lange gejagten ersten Slalom-Podestplatz seit Jänner 2015, als Kathrin Zettel in Zagreb Zweite geworden war, waren die ÖSV-Damen in Levi weit entfernt. 15 Rennen sind es nun schon ohne Stockerlplatz!
Hauptgrund war, dass keine der vier ÖSV-Finalistinnen zwei schnelle Läufe ins Ziel brachte. Thalmann war im ersten Lauf als Achte gut, die junge Katharina Truppe glänzte in der Entscheidung mit fünftbester Laufzeit und landete hinter Michaela Kirchgasser (14.) auf Platz 15. Gesamtschnellste war wie erwartet Shiffrin. Obwohl die Amerikanerin diesen Winter den Gesamt-Weltcup und damit auch Speedrennen im Visier hat, ist die 21-jährige Doppel-Weltmeisterin im Slalom weiterhin unantastbar.
Shiffrin: "Ich muss mehr trainieren"
Nach Platz zwei in Sölden und dem Sieg in Levi steht sie damit nun vor Lara Gut auch bereits an der Spitze der Gesamtwertung. Dennoch warnte die Amerikanerin vor zu großem Optimismus, nachdem die Halbzeit-Zweite Frida Hansdotter in der Entscheidung ausgefallen war. "Ohne ihren Fehler in Lauf eins wäre Frida näher dran gewesen. Und im Slalom sind da so viele andere und junge Mädchen, die von hinten angreifen. Ich muss mehr trainieren."
Die angesprochenen Konkurrentinnen waren neben Holdener und der drittplatzierten Slowakin Petra Vlhova in Levi vor allem Maren Skjöld und Melanie Meillard auf den Plätzen fünf und sechs. Skjöld ist 23 und die erste norwegische Europacup-Gesamtsiegerin. Die erst 18-jährige Meillard schaffte ihr Ergebnis im erst dritten Weltcup-Slalom trotz Startnummer 40. Vor Kurzem in Sölden hatte die Unterwalliserin erstmals überhaupt gepunktet. Die Schweizerinnen sind jetzt schon bereit für die Heim-WM in St. Moritz.
Siegerin übernimmt Patenschaft für Baby-Rentier
Für Shiffrin war es der 21. Weltcupsieg, der 20. im Slalom. Nun liegt sie gleichauf mit Janica Kostelic auf Platz vier hinter Marlies Schild (35), Vreni Schneider (34) und Erika Hess (21). Die Rennfahrerin aus Eagle-Vail hat damit die letzten neun Slaloms, an denen sie teilgenommen hat, auch gewonnen. Der Rekord liegt bei zehn. Neben Preisgeld erhielt Shiffrin wie schon 2013 ein Baby-Rentier zur Patenschaft. Sie taufte es nach jenem im Film "Frozen" auf Sven. "Schön, dass Rudolph nun einen Gefährten hat."
Österreicherinnen enttäuschen auf ganzer Linie
Nur vier der insgesamt zehn Österreicherinnen schafften es nördlich des Polarkreises bei Sonnenschein aber auch Flutlicht sowie minus zehn Grad in die Entscheidung - als Beste und Achte Carmen Thalmann. Dabei hatte sich die Kärntnerin in Lauf eins "miserabel" gefühlt. Neben ihr und Kirchgasser (12.) kamen auch die jungen Katharinas Truppe und Gallhuber ins Finale. Während die 19-jährige Gallhuber nach einem Fehler nur 28. wurde, machte Truppe ihren Fehler aus Lauf eins mit der fünften Laufbestzeit gut.
"Ich bin wirklich froh, dass ich den zweiten so runter gebracht habe, ich war doch sehr nervös", gestand die 20-jährige Kärntnerin. "Aber ich hatte auch nichts zu verlieren und habe einfach Gas gegeben." Kirchgasser meinte: "Ich habe ein Ergebnis, wenn auch nicht das erwünschte." Völlig daneben ging Levi für Schild. Die Salzburgerin erwischte in ihrem ersten Weltcup-Rennen als Ehefrau gleich am Start ein Eisenteil und ruinierte sich dabei die Kante eines Skis völlig.
Der Endstand:
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1:52,71 Min.
2. Wendy Holdener (SUI) +0,67 Sek.
3. Petra Vlhova (SVK) +0,75
4. Veronika Velez-Zuzulova (SVK) +1,60
5. Maren Skjöld (NOR) +1,81
6. Melanie Meillard (SUI) +1,87
7. Sarka Strachova (CZE) +2,01
8. Nina Löseth (NOR) +2,16
9. Michelle Gisin (SUI) +2,26
10. Carmen Thalmann (AUT) +2,38
11. Maria Pietilä-Holmner (SWE) +2,41
12. Lena Dürr (GER) +2,48
13. Manuela Mölgg (ITA) +2,49
14. Michaela Kirchgasser (AUT) +2,57
15. Katharina Truppe (AUT) +2,68
16. Resi Stiegler (USA) +2,96
17. Marie-Michele Gagnon (CAN) +3,08
18. Ana Bucik (SLO) +3,12
19. Marina Wallner (GER) +3,15
20. Irene Curtoni (ITA) +3,16
21. Denise Feierabend (SUI) +3,21
22. Anne-Sophie Barthet (FRA) +3,35
23. Marusa Ferk (SLO) +3,40
23. Erin Mielzynski (CAN) +3,40
25. Rahel Kopp (SUI) +3,43
26. Maren Wiesler (GER) +3,53
27. Xenia Alopina (RUS) +4,36
28. Katharina Gallhuber (AUT) +4,82
Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Rosina Schneeberger (AUT), Chiara Costazza (ITA)
Ausgeschieden im 2. Durchgang: Frida Hansdotter (SWE), Anna Swenn-Larsson (SWE)
Nicht für den 2. Durchgang qualifiziert u.a.: 31. Ricarda Haaser (AUT), 32. Stephanie Brunner (AUT), 39. Katharina Huber (AUT), 40. Julia Grünwald (AUT), 44. Bernadette Schild (AUT)
Der Stand im Gesamt-Weltcup (2):
1. Mikaela Shiffrin (USA) 180
2. Lara Gut (SUI) 100
3. Wendy Holdener (SUI) 95
4. Petra Vlhova (SVK) 92
5. Marta Bassino (ITA) 60
6. Michaela Kirchgasser (AUT) 54
7. Melanie Meillard (SUI) 53
8. Stephanie Brunner (AUT) 50
8. Veronika Velez-Zuzulova (SVK) 50
10. Sofia Goggia (ITA) 45
10. Maren Skjöld (NOR) 45
12. Tessa Worley (FRA) 40
13. Sarka Strachova (CZE) 36
14. Nina Löseth (NOR) 35
15. Katharina Truppe (AUT) 34
Weiters:
22. Carmen Thalmann (AUT) 26
25. Rosina Schneeberger (AUT) 22
26. Ricarda Haaser (AUT) 20
41. Eva-Maria Brem (AUT) 5
45. Katharina Gallhuber (AUT) 3
Der Stand im Nationencup (3):
1. Schweiz 386
2. Österreich 317
3. Frankreich 265
4. USA 240
5. Italien 225
6. Deutschland 147
7. Slowakei 142
8. Norwegen 138
9. Slowenien 109
10. Schweden 83
11. Tschechien 36
12. Kanada 36
13. Liechtenstein 16
14. Finnland 6
15. Russland 4
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