Unfassbare Tat

D: Kurde schleift mit Auto Exfreundin durch Stadt

Ausland
21.11.2016 12:56

Eine unfassbare Tat hat sich am Sonntagabend in der deutschen Stadt Hameln ereignet. Eine 28-jährige Frau wurde von ihrem 38-jährigen Exfreund - beide sind kurdischer Abstammung - an die Anhängerkupplung eines Autos gebunden und mit dem Pkw durch die Stadt gezerrt. Das Opfer wurde schwer verletzt, der Täter stellte sich wenig später der Polizei. Er gab seine Tat zu, zum Motiv machte er aber noch keine Angaben.

"Es ist unvorstellbar, mit welcher Brutalität und Menschenverachtung diese Tat ausgeführt wurde", sagte Hamelns Stadtsprecher Thomas Wahmes am Montag. "Hier sind alle erschüttert." Der Hintergrund des Verbrechens vom Sonntagabend liegt noch im Dunkeln. "Wir gehen aber von einer Beziehungstat aus", sagte Polizeisprecher Jens Petersen.

Der Tatort in Hameln (Bild: EPA)
Der Tatort in Hameln

Laut dem bisherigen Ermittlungsstand der Polizei hat der aus dem nahen Bad Münder stammende 38-Jährige der Frau im Hamelner Stadtzentrum ein etwa fingerdickes Seil um den Hals gebunden und den Strick dann an das Auto geknotet. Der Mann sei losgefahren und habe die Frau über Asphalt- und Kopfsteinpflasterstraßen hinter dem Fahrzeug hergeschleift, sagte Petersen - "insgesamt rund 250 Meter weit". Das Seil habe sich während der Fahrt vom Auto gelöst. "Unklar ist noch, ob sich der Knoten gelockert hat oder ob es gerissen ist", so Petersen.

28-Jährige nach Notoperation im Koma
Die 28-Jährige blieb jedenfalls auf dem Gehweg neben der Kaiserstraße liegen. Dort wurde die lebensgefährlich verletzte Frau von Passanten entdeckt, unter anderem von Polizisten, die kurz vor dem Schichtwechsel auf dem Weg zum Dienst waren. Das Opfer wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen, wo sie nach einer Notoperation nun im Koma liegt.

Die "Deister- und Weserzeitung" berichtete, die 28-Jährige habe neben den Verletzungen infolge des Mitschleifens auch Stichverletzungen erlitten. Die Polizei kommentierte dies wegen der laufenden Ermittlungen nicht. Als "reine Gerüchte" wies Sprecher Petersen dagegen Darstellungen in sozialen Netzwerken zurück, es habe eine Schießerei gegeben.

Angst vor Rache: Verstärkte Schutzmaßnahmen in Hameln
In Hameln habe "die beispiellose Tat" nachhaltige Erschütterung hervorgerufen, sagte Stadtsprecher Wahmes. "Es ist schwer zu begreifen, dass ein solches Verbrechen hier nur ein paar Straßen vom Rathaus entfernt begangen wurde." Aus Angst vor möglichen Racheakten habe die Polizei nach der Tat "Schutzmaßnahmen" ergriffen, ergänzte Petersen.

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