Sieben Verhaftungen
Frankreich: Polizei vereitelte offenbar Terrorakt
Die französische Polizei hat am Wochenende im Rahmen eines Anti-Terror-Einsatzes sieben verdächtige Personen festgenommen und laut Angaben der Regierung in Paris so offenbar einen Terroranschlag verhindert. Es sei eine "terroristische Aktion" vereitelt worden, sagte am Montag Innenminister Bernard Cazeneuve.
Der Inlandsgeheimdienst habe eine "terroristische Aktion" vereiteln können, die "seit langer Zeit auf unserem Boden ins Auge gefasst worden war", so Cazeneuve. Über das genaue Ziel des geplanten Anschlags sagte der Minister nichts.
Festnahmen in Straßburg und Marseille
Die Verhaftung von vier Verdächtigen war bereits am Sonntagabend bekannt geworden. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen hatte es "ernst zu nehmende" Erkenntnisse über die Festgenommenen gegeben. Die nunmehr sieben zwischen 29 und 37 Jahre alten Verdächtigen seien im elsässischen Straßburg sowie im südfranzösischen Marseille festgenommen worden. Es handle sich um französische, marokkanische und afghanische Staatsbürger, die derzeit verhört würden.
Die Operation sei das Ergebnis monatelanger Ermittlungen, bei denen Mitte Juni bereits fünf Menschen festgenommen wurden. Zwei von ihnen säßen inzwischen in Untersuchungshaft. Die Bedrohung durch den Terrorismus sei sehr groß, sagte Cazeneuve. "Trotz unserer Maßnahmen kann man das Risiko nicht auf null senken." Seit Jänner seien bei Anti-Terror-Ermittlungen 418 Menschen festgenommen worden.
Anschlag in der Region Paris geplant?
Die Polizei hatte in der Nacht auf Sonntag zugegriffen - weniger als eine Woche vor der Eröffnung des berühmten Weihnachtsmarktes in Straßburg, der Jahr für Jahr rund zwei Millionen Besucher anzieht. Der zuständige Präfekt hatte Anfang des Monats gesagt, dass der Weihnachtsmarkt im Zweifel unterbrochen oder abgesagt werden könnte. Bürgermeister Roland Ries erklärte allerdings, der Markt sei nicht Ziel gewesen. Offensichtlich sei es bei den Anschlagsplanungen um die Region Paris gegangen.
Schon einmal ist ein Attentat auf den Straßburger Weihnachtsmarkt verhindert worden. Im Dezember 2000 hatte eine algerische Gruppe einen Sprengstoffanschlag geplant, der aber verhindert werden konnte.
Reihe von islamistischen Anschlägen
Frankreich wurde seit Anfang 2015 von einer Reihe islamistischer Anschläge getroffen. Bei den blutigsten Attentaten wurden am 13. November 2015 in Paris insgesamt 130 Menschen von islamistischen Kommandos getötet. Zudem tötete am 14. Juli ein Mann im südfranzösischen Nizza mit einem Lastwagen 86 Menschen. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen wurden heuer fast 20 Anschlagsprojekte in Frankreich vereitelt.
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