Mit STS hat er Austropop-Legende geschrieben - als Singer/Songwriter und reflektierter Mensch mit Polit-Gespür zeigte Gert Steinbäcker auch solo des Öfteren auf. "Ja eh" ist sein fünftes und in dieser Form auch letztes Soloalbum. Warum der Steirer trotzdem noch weit weg vom Karriereende ist, weshalb er sich intensiv mit der Flüchtlingsthematik befasst, warum er in seiner Zweitheimat Griechenland gerne Hühnersuppe bekommt und wie es mit STS weitergeht, das hat uns der sympathische "Nicht-Grantler" im großen Interview verraten.
"Krone": Gert, dein neues Album heißt "Ja eh". Ein schön österreichischer Titel, der sehr viel Lokalkolorit vermittelt. Bist du selbst ein "Ja eh"-Mensch?
Gert Steinbäcker: Ein bayrischer Freund von mir behauptet, dass dies der berühmteste Sager der Österreicher ist. (lacht) Man kann ihn in viele Richtungen interpretieren und wir verwenden ihn alle. Die Grundidee war aber eine andere - mit Vokalen einen Satz bauen geht nur in unserem Dialekt. Ich nehme die Dinge aber ernst und ein "Ja eh" passiert mir relativ selten.
Du hast bereits angekündigt, dass es dein letztes Album als Singer/Songwriter sein wird. Wie lange weißt du das schon?
Der Plan war eher, jetzt noch eines zu machen. Ich wusste das schon lange. 2015 war eine STS-Tour geplant, daraus wurde nichts und dadurch gab es jetzt das Album. Ich lebe voll in der Zeit, es hat sich nichts verschoben. Es ist mein fünftes Soloalbum, aber dass ich zum Beispiel den "Großvater" in der Klassikversion auf dem Album habe, das sind schon klare Abschlussideen. Während einer laufenden Planung hätte ich so etwas nicht gemacht.
Schwingt etwas Wehmut mit, wenn man so ein großes Kapitel abschließt?
Man muss damit rechnen und es akzeptieren. Eine Wehmut schwingt beim Thema STS mit - da hätte ich gerne eine würdige Abschlusstournee gemacht, aber man kann das Leben nicht immer durchplanen. Es hat dieses Mal eben nicht sollen sein. Das Wort Wehmut ist aber auch etwas übertrieben. Ich sitze nicht daheim und trauere, aber es wäre besser gewesen, hätten wir sie gemacht.
Dafür gehst du 2017 jetzt solo auf Tour.
Back to the roots - ich will nicht alleine STS weiterführen, auch wenn ich ein paar Songs verwende. Mit Leuten wie Ulli Bäer und anderen wird es extrem spannend herauszufinden, wie wir alles umsetzen. Wir haben dafür ein halbes Jahr Zeit und werden uns das gut überlegen.
Wie viele deiner auf dem Album vorkommenden Gäste wird man live sehen?
Da muss man cool bleiben, weil wir in 700er-Clubs spielen und das auch bezahlen müssen. Ulli Bäer ist als Gitarrist und Sänger dabei und die Gäste auf dem Album werden fehlen - das müssen wir anders lösen. Eine Frauenstimme und ein weiterer Gast sind aber geplant, doch das ist noch nicht detailliert durchgedacht. Man kann sich in diesem Alter nicht auf andere verlassen. (lacht) Mit dabei habe ich auch einen alten STS-Mitstreiter, den Zettl Franz aus Ilz. Er spielt einfach irrsinnig viele Instrumente und mein Manager hat kurz gejapst, aber ich habe ihm gesagt, alles was wir jetzt investieren, können wir sicher zurückholen und das wird 2018 passieren. Bis dahin ist ohnehin genug Action angesagt.
Unter den Gästen sind unter anderem Wilfried Scheutz und Hubert von Goisern am Titeltrack zu finden.
Ich bin sehr stolz, dass ich den Hubert bekommen habe, denn ich kannte ihn persönlich gar nicht. Über seinen Münchner Manager habe ich angefragt und es stellte sich heraus, dass er gerne die instrumentalen Teile übernimmt und Wilfried singt. Der Ursprungsgedanke ist, dass die beiden den Alpinrock in verschiedener Form erfunden und geprägt haben. Von Goisern hat daraus seine World Music gemacht und als ich merkte, dass die Nummer in diese Richtung geht, wollte ich die beiden haben. Es freut mich sehr, dass das geklappt hat.
Hast du dir irgendwann einmal überlegt, ähnlich dem Hubert von Goisern, vielleicht auch internationaler zu werden, mehr in die World-Music-Schiene zu rücken?
Nein, ich bin ein Singer/Songwriter vom Grunde auf. Ich habe eine Idee und manchmal fällt mir ein Text ein, der gut ist bzw. eine Melodie, die zu einem Lied führt. Manchmal auch umgekehrt, aber ich bin viel weniger Musiker als von Goisern. Ich sehe mich eher als Schreiber, der seine Sachen selbst singen muss, weil sie niemand singt. (lacht)
Schreibst du zuhause auch viele Texte, die nicht zu Liedern werden?
Nein, das wäre ja eher so etwas wie Gedichte schreiben. Wenn ich etwas im Ohr habe und höre, dann kriege ich eine Assoziation für einen Text, andersrum passiert es bei mir eher selten.
Auch "Ja eh" ist wieder sehr politisch ausgefallen. Du bist jemand, der selten bis nie über Belanglosigkeiten geschrieben und gesungen hat.
Ich kann nicht aus meiner Haut und bin in einer Ära mit Bob Dylan und Neil Young aufgewachsen. Auch Leute wie Udo Lindenberg, Wolfgang Ambros oder Zucchero hatten in ihrer jeweiligen Sprache immer politische Themen aufgenommen, weil es diese Form von Musik einfach verlangt. Man schreibt über alle Dinge im Leben, die einem in irgendeiner Art einen Song wert sind und da ist eben Politik dabei. Ich habe nie politische Themen besungen, um jemanden in eine Richtung zu lenken. Ich habe immer nur ein Abbild oder ein Foto projiziert um wiederzugeben, was ich sehe. Ich beratschlage niemanden.
Das politische Abbild, dass du projizierst, hat aber per se wohl nichts damit zu tun, dass du Singer/Songwriter bist. Das steckt ja in dir als Person drinnen und müsste auch in einer anderen Form von Musik raus.
Natürlich, das stimmt schon. In meinen Songs kommt nichts vor, was nicht auch in normalen Alltagsgesprächen vorkommt. Es sind alles Themen, die uns bewegen, aber man kann nicht aus jedem Thema einen Song machen. Mich bewegt auch die Bundespräsidentenwahl, aber daraus kannst du kein Lied machen.
Du bist in einer Zeit aufgewachsen, in der die Österreicher weniger Sorgen hatten, die Aufbruchstimmung nach dem Krieg am Höhepunkt war und auch die Arbeitslosenzahlen überschaubar waren.
Es war einfach alles langsamer und der Mensch konnte mehr erfassen. Viele der Ängste, die Leute heute dazu treiben, sich unsicher zu fühlen, die kamen erst durch die Geschwindigkeit. Früher hattest du einen Job und du wusstest, dass du dort in Pension gehst - darüber muss man heute lachen. Durch die Digitalisierung ging alles schneller. Ich beklage das nicht, aber es ist Fakt.
Wie gehst du selbst mit dem Alarmismus um? Alles ist eine Schlagzeile, es geht nur mehr um Superlative und künstliche Aufregung.
Manchmal ist es schade, dass Themen nicht genauer behandelt werden und vieles führt zu oberflächlichen Betrachtungen. Wenn du heute einen Song schreibst, kannst du ihn wegschmeißen, wenn er nicht schnell genug fertig ist. Die Textwerdung braucht seine Zeit, aber die hat man heute nicht mehr. Die jüngeren Menschen müssen zackiger sein und können nicht mehr so viel reflektieren. Das ist unumstößlich.
Bist du froh, in der heutigen Zeit nicht jung sein zu müssen?
Ich würde etwas völlig anderes tun und nicht dasselbe wie früher. Die Zeiten der Erfolglosigkeit kennt jeder, aber wenn wir damals was im Rundfunk hatten, wurden wir gespielt und zu einer Art Star. Heute hat jeder seinen eigenen Star im Internet und jeder kann eine Produktion machen. In den Redaktionen türmen sich die Alben und keiner kennt sich mehr aus. Für mich wäre das nichts mehr. Ich bin nun 64 und da sieht man das anders. Es wäre lächerlich, würde ich die Welt sehen wie ein 35-Jähriger.
Auf dem neuen Album besingst du auch die Flüchtlingsproblematik. Im erweiterten Sinne könnte man sagen, du warst schon immer Vordenker, denn schon das STS-Lied "Das neue Vaterland" vor 32 Jahren warnte vor der Rückholung der Kriegsvergangenheit und des ausschließenden Denkens.
Die jetzige Geschichte entstand sehr pragmatisch. Es gibt eine gutbekannte Wienerin von mir, die auf einer griechischen Insel mit einem Verein ein Schlauchboot mit Besatzung für 52.000 Euro gekauft hat. Damit kommen sie in Samos zu Stellen, wohin es die Küstenwache nicht schafft und sie fischen dort die Menschen raus. Sie hat mich gebeten, mich finanziell zu beteiligen. Ich habe das getan und das war der Auslöser für den Song "Liebe und Musik". Es gibt ja auch einen ewig dauernden Krieg zwischen Liebe und Musik. Der eine will seine Ziele militärischer durchsetzen, der andere empathischer. Diesen Unterschied hat es immer gegeben und wird es immer geben. Das Ergebnis ist immer das gleiche: leiden tun immer die, die Opfer werden und keine Macher sind.
Erschreckt es dich manchmal, wie der Umgang der Menschen in den sozialen Netzwerken ist, welche Gedanken und radikalen Ansichten manche heute haben?
Es ist erschreckend, weil man mit Gewalt und Aufruf zu Hass mit Sicherheit niemals etwas lösen kann. In der Nazizeit hat man gesagt, die Juden und Zigeuner wären schuld, dass es allen schlecht geht. Im Gegensatz zu heute ging es den Menschen damals wirklich schlecht. Dann gab es zwölf Jahre Mord und Totschlag. Was war das Ergebnis? Die Amerikaner mussten unser Land aufbauen. Immer wenn es in eine Richtung geht, dass irgendwelche Gruppen von Menschen Schuld sind, dass wir uns ärgern müssen, wird es pikant. Natürlich ist die Lage schwierig und man kann keine 150.000 Flüchtlinge reinlassen, aber mit Gewalt lassen sich niemals Probleme lösen.
Unlängst jährte sich zum 60. Mal, dass Österreich einst sehr viele flüchtende Ungarn aufgenommen hat. Die Stimmung damals war aber eine ganz andere. Die Leuten waren optimistisch und halfen gerne. Warum damals und nicht heute?
Je weiter weg jemand durch Religion, Sprache und Optik ist, umso schwieriger wird es für die Menschen, Toleranz zu zeigen. Auch die kolportierte Anzahl schreckt ab - selbst wenn ich persönlich sehr wenig Flüchtlinge sehe. Wenn etwas fremd ist, ist es leichter dagegen zu sein. Ein Freund von mir war bei der Gewandausgabe in Spielfeld und war ein Mitarbeiter einer Band in Graz. Er sagte, dass es unfassbar ist, welche verschiedenen Charaktere und Typen auf dich zukommen. Es gibt Damen, die glauben, sie wären im Modegeschäft und wählen die Kleidung aus. Im Gegensatz dazu gab es aber auch ein Ehepaar, dass sein Kleinkind von Syrien bis nach Spielfeld in einer Decke eingewickelt transportierte. Die Eltern hatten Flipflops an und es war schon kalt - das sind Dinge, die sind unfassbar. Dieses Thema muss man mit äußersten Augenmaß behandeln und natürlich hat es auch harte Entscheidungen zufolge, aber es führt uns nirgendwo hin, wenn wir glauben, alle wollen uns in die Luft sprengen.
Udo Lindenberg hat unlängst gesagt, dass sich Helene Fischer durch ihre Popularität gegen rechte Strömungen äußern sollte. Wie stehst du dazu? Sollte man als Person der Öffentlichkeit immer eine Haltung zeigen und anbieten?
Das interessiert die Fischer nicht. Ich glaube nicht, dass sie sich politisch äußern möchte. Ich sage so - wenn es dich interessiert und du bist der Meinung, du hättest was zu sagen, dann nur zu. Aber wenn nicht, dann nicht. Ich bin nicht der Meinung, dass man sich nur aufgrund einer gewissen Berühmtheit unbedingt in diese Richtung äußern muss.
Auf "Liebe und Musik" hören wir auch die mächtige Baritonstimme von Erwin Schrott. Hast du ihn zur zusätzlichen Dramatisierung engagiert?
Ich habe zu Arrangeur Christian Kolonovits gesagt, dass ich einen Gegenentwurf bräuchte, das kennt man ja von Rap-Songs. Ich erzähle im Dialekt eine Geschichte und das Schlusswort benötigt ein Gegenbild, das nicht ich selbst sein kann. Ich wollte unbedingt jemanden aus der Oper und Christian hat den Schrott angefragt. Er wollte anfangs nicht, weil er zu viele Rock- und Pop-Projekte gemacht hat, aber als er den Text hörte, war er dabei - das fand ich sehr cool.
Vor deinem großen Durchbruch als Musiker hattest du einige Gelegenheitsjobs - inwiefern hat dich diese Zeit geprägt?
Ich war 33 oder 34 als STS erfolgreich wurden und da ist man schon in relativ sicheren Bahnen. Bei einem wie Justin Bieber ist das schwer, wenn man als Teenager schon so groß ist. Wie soll man das verarbeiten? Bei uns mit STS war es einfach passend, ich hatte aber nie das Gefühl ein Star zu sein. Leute wie Thomas Spitzer sehen das ähnlich. Wir haben den Lohn und auch die Kohle unserer Arbeit zur Kenntnis genommen, uns aber um unsere Person keine weiteren Gedanken gemacht.
Der Song "Alexis" spielt auf die Lage in Griechenland an. Deine zweite Heimat, in der du ungefähr das halbe Jahr verbringst.
Das ist eine real existierende Person. Ganz genau gesagt der Sohn meines Hausmeisters. (lacht) Ich schrieb einfach die Geschichte, wie es ihm so geht. Es ist eine schwierige Situation für die Griechen, aber dank ihrer Mentalität herrscht dort keine Trübe-Tassen-Stimmung.
Wie siehst du die Lage in Griechenland als Quasi-Einheimischer? Du hast ja doch einen anderen Blick darauf als wir hier aus der Ferne.
Einheimischer ist übertrieben, aber ich weiß natürlich viel von der Stimmungslage. Sie wissen nicht so recht, wie sie das Problem lösen sollen. Sie haben es mit dem dramatischen Linksruck versucht, aber Tsipras machte das gleiche wie die anderen davor und jetzt werden die Menschen lethargisch. Die Steuerkontrollen werden schärfer, aber ich bin nicht sicher, ob es auf den Inseln wirkt. Am Festland und in den Städten ist es viel dramatischer, aber damit habe ich nichts zu tun. Es gibt sehr viele Selbstmorde und viele Leute, die nur mehr ein Drittel von dem verdienen, was sie vorher bekommen haben. Das sind extrem schwere Einschnitte. Jeder baut selbst an und hat seine Tiere, man kann überleben. Es gibt Einbußen, aber keinen Weltuntergang.
Warum brauchst du selbst zwei Orte, wo du zuhause bist? Was hat Graz, was Korfu nicht hat und vice versa?
Diese zwei Orte haben sich einfach so ergeben. Für einen Amerikaner wäre das ja nicht einmal eine Entfernung. (lacht) Ich bin im Frühling und im Herbst je zwei Monate dort und habe einen tollen Freundeskreis. Leider auch schon auf dem Friedhof, weil wir einen Freund begraben mussten. Ich brauche diesen Wechsel. Es sind verschiedene Kreise und verschiedene Thematiken. Das ist für mich abwechslungsreich und interessant. Das Problem dabei ist, dass die Zeit so schnell vergeht. Bis ich an einem Ort richtig drin bin, muss ich schon wieder weg. Für die Freuden der Sache nehme ich diesen Nachteil aber gerne in Kauf.
Was gefällt dir an Griechenland außer Sonne, Strand und Meer so gut, dass du dort schon so lange gefestigt bist?
Die Entscheidung, Dritteljahres Fuß zu fassen, hat sich zufällig entwickelt. Es hätte jedes andere Mittelmeerland auch sein können, aber in Griechenland war ich halt als erstes. Das Land an sich wäre wirklich egal gewesen, aber irgendwann entwickelt man Freundschaften und wenn dich die Einheimischen ernst nehmen, dann lebst du auch gut. Mir ist im Süden in mehr als 30 Jahren noch nie etwas passiert. Es gab keine einzige Situation, in der mich wer betrogen hätte. Man muss auch positiv auf die Sachen zugehen.
Wie würdest du den Begriff Heimat definieren, nachdem er sich bei dir nicht geografisch festmachen lässt?
Wenn du lange genug wo bist, das Umfeld gut kennst und dich fallen lassen kannst, dann ist das Heimat. Für mich ist die griechische Heimat gleichbedeutend wie die steirische. Ich kenne mich mittlerweile überall gleich gut aus und wenn in Griechenland jemand hört, dass ich mit Fieber im Bett liege, dann wartet vor der Tür schon die Nachbarin mit der Hühnersuppe. In Graz kriegt ich vielleicht keine Hühnersuppe, aber es wird sich gleich gut um mich gekümmert. (lacht)
Der Song "Alles was i kann" klingt wie ein Statement gegen den Pensionsschock.
Das ist an meine Freunde und mich selbst gerichtet. Von vielen hört man nichts mehr und sie sind nur mehr grantig. Ich will dann welche auf eine Motorradtour mitnehmen und dann jammern sie, sie hätten Rheuma und könnten nicht. Das ist natürlich bei manchen so, aber die sind trotzdem dabei. Ein Ex-Schlagzeuger von STS aus Hannover und ein anderer Freund von mir aus Wöllersdorf sind aber jeden Sommer auf den großen Motorradtouren nach Schweden, Dänemark oder Korsika dabei. Sie haben auch Wehwehchen und Leiden, tun aber was - andere erstarren vor lauter Angst, dass sie was haben könnten. Es ist fürchterlich, wenn Leute mit Mitte 60 sagen: "Das war's jetzt". Das ist kindisch.
Hast du an dir selbst Wesenszüge entdeckt, die du vorher nicht hattest? Haben sich gewisse Dinge elementar verändert?
Ganz pragmatische Sachen. Ich habe mir unlängst eine neue BMW-Maschine gekauft und der Händler fragte mich, welche Extras ich will. Ich sagte einfach: alles. (lacht) Früher hätte ich viel länger überlegt, ob ich was nehme oder nicht. Ich bleibe so weit offen wie möglich und habe keine Angst, ein Grantler zu werden.
Ist "Alles hat sei' Zeit" die wirklich letzte, in Dreierkonferenz geschriebene, STS-Nummer?
Da bin ich mir nicht so sicher. Die eine oder andere Zusammenarbeit ist absolut möglich. Es spricht unter uns nichts dagegen, aber es wird keine Konzerttouren geben. Irgendwelche speziellen Auftritte oder Studioarbeiten sind überhaupt nicht auszuschließen.
Ein Studioalbum mit STS ist noch möglich?
Das glaube ich nicht, dafür ist die Dynamik nicht mehr da. Ich spreche eher von kurzen Dingen. Wenn die Situation passt und jeder dafür ist, dann spricht nichts gegen eine Zusammenarbeit.
Vermisst du die Zeit mit den anderen? Die Touren, die ihr sehr erfolgreich getätigt habt?
Alles hat sei' Zeit. (lacht) Vermissen tue ich die Zeit nicht, denn die Ära war einfach zu Ende. Ich hatte ca. 18 Jahre lang ein wunderschönes, 20 Meter langes Holzschiff. Als das weg war, haben sie mich in der Werft gefragt, ob mir das nicht leid tun würde. Nein, es war eine wunderschöne Zeit, mit vielen Geschichten und Erinnerungen, aber es ist vorbei.
So wie eben deine Karriere mit den Soloalben.
Nicht zwingend. Wenn der Thomas Spitzer jetzt zu mir kommt und sagt, er hätte Ideen für ein Konzeptalbum über den Kasimir Benjamin, dann entsteht so ein Album. Ich will nur mit den Selbstbefindlichkeitssongs aufhören. Damit habe ich fertig. Es gibt auch eine Anfrage bezüglich eines Songs für einen Film, es gibt viele interessante Projekte.
Ich bin mir sicher, dir fallen in Zukunft auch noch genug "Selbstbefindlichkeitssongs" ein.
Und falls das stimmt: wie hat schon Konrad Adenauer gesagt? "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern". (lacht)
Mit seinen brandneuen Songs und vielen großen STS-Hits geht Gert Steinbäcker 2017 auf große Österreich-Tour. Die Termine: 16. Mai im Kultur im Zentrum in Spielberg, 18. Mai auf der Kulturbühne Ambach in Götzis, am 19. Mai im Veranstaltungszentrum Rum, am 20. Mai im Linzer Posthof, am 22. Mai im Kultur Kongress Zentrum in Eisenstadt, am 23. Mai im Wiener Metropol und am 26. Mai im Grazer Orpheum. Karten erhalten Sie unter www.viennaticketoffice.com.
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