IS-Terror
Anschlag im Irak: Über 70 iranische Pilger getötet
Ein IS-Selbstmordattentäter hat am Donnerstag südlich der irakischen Hauptstadt Bagdad mehr als 70 Menschen mit sich in den Tod gerissen. Mehr als 100 weitere wurden verletzt. Der Angreifer habe in der Nähe der Stadt Hilla an einer Tankstelle einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen zur Explosion gebracht, teilten die Behörden mit. Bei den meisten Opfern handle es sich um schiitische Pilger aus dem Nachbarland Iran, die auf dem Rückweg aus der Stadt Kerbela waren.
Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat bekannte sich zu dem Attentat. Der IS verübt im Irak immer wieder Anschläge, die sich vor allem gegen die Mehrheit der Schiiten richten. So waren im vergangenen Sommer in Bagdad fast 300 Menschen getötet worden, als eine Autobombe vor einem Einkaufszentrum explodierte. Mit den Attentaten wollen die Extremisten die Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten im Irak weiter anheizen.
IS in Mossul stark unter Druck
Seit Mitte Oktober läuft eine Großoffensive irakischer Sicherheitskräfte auf die IS-Hochburg Mossul. Am Mittwoch hatten Schiitenmilizen die letzte Versorgungsroute zwischen der Großstadt und Syrien gekappt, Mossul und das noch vom IS gehaltene Umland sind damit von der Außenwelt abgeschnitten. Die Versorgungsroute Richtung Syrien ist für die Extremisten überlebenswichtig, weil sie über die Strecke Nachschub und Kämpfer transportieren.
Die Beteiligung der eng mit dem schiitischen Iran verbundenen Milizen an der Offensive ist höchst umstritten. Die Sunniten lehnen ihn ab, weil sie befürchten, dass die Milizen ihren Einfluss im Irak weiter ausdehnen. Mit ihrem Vormarsch sind die Schiiten tief in sunnitisches Kernland vorgedrungen.
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