Ein erfolgter Einbruch in den eigenen vier Wänden ist für Betroffene im ersten Moment nicht nur ein enormer Schock, es bleibt auch ein ungutes Gefühl, das viele Opfer oft ein Leben lang begleitet. In vielen Fällen haben Ganoven laut Polizei nach wie vor ein zu leichtes Spiel - dabei kann man es Langfingern mit simplen Tipps und Tricks sowie technischen Hilfsmitteln richtig schwer machen.
136 Dämmerungseinbrüche verzeichnete die Tiroler Polizei von Oktober 2015 bis Ende März 2016 - in 29 Fällen blieb es beim Versuch. 37 Straftaten konnten geklärt werden, was einer Aufklärungsquote von rund 27 Prozent entspricht. Was derartige Coups anbelangt, ist es laut Hans Peter Seewald vom LKA Tirol derzeit relativ ruhig. "Das kann sich aber von heute auf morgen ändern. Die Saison der Dämmerungseinbrecher ist noch sehr lang", warnt der Präventionsexperte.
Fenster binnen 2 Sekunden geknackt
Alle Haus- und Wohnungsbesitzer sollten dementsprechend auf der Hut sein. Meist schleichen sich Einbrecher von der Rückseite des Hauses an und verschaffen sich über Fenster, Terrassentüren oder Kellerzugängen gewaltsam Zutritt ins Innere. Aber wie machen die Ganoven das? Ein Versuch zeigt, dass etwa ein einfaches, ungesichertes Fenster binnen zwei Sekunden (!) problemlos geknackt werden kann. Die Statistik beweist, dass dies in fast 70 Prozent der Fälle durch Aufhebeln mit Brecheisen oder Schraubenzieher geschieht. Einfach zu überwinden sind auch gekippte Fenster (9%) - Einbrüche bei denen schlecht gesicherte Scheiben eingeschlagen werden: 6,5%. Bei fünf von 100 Coups sind "Fensterbohrer" aktiv.
"Täter haben es eilig"
Seewald betont, dass Einbrecher in der Regel gezielt nach Schwachstellen suchen. Und diese lassen sich ganz einfach beseitigen. Etwa durch mechanische Hilfsmittel wie Riegelbolzen, Sperrbügel, einbruchshemmende Rollbalken oder spezielle Fensterbeschläge. Zudem sollten nur hochwertige Türschlösser und Schließzylinder sowie versperrbare Fenstergriffe montiert werden. Abgesehen von der Technik: Zeichen der Abwesenheit stets vermeiden, Fenster und Türen immer verschließen und Bewegungsmelder anbringen!
Das LKA Tirol bietet kostenlose Beratungstermine. Info: 059 133-70 3333.
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