Für Affen spielen Hinterteile eine ganz entscheidende Rolle im Alltag: Die Tiere erkennen einander daran wieder - und das ähnlich schnell wie am Gesicht. Das hat eine Studie der Universität Leiden in den Niederlanden mit Schimpansen ergeben, die im Fachmagazin "PLOS One" erschienen ist.
Für Primaten hat die Hinterteil-Erkennung demnach gute Gründe. Die Rückansicht liefert den Affen wichtige Informationen über ihr Gegenüber. So zeigt der Po von Weibchen an, ob diese gerade fruchtbar sind. Dann nämlich schwillt ihre Analregion an und färbt sich rosa. Männchen müssen das schnell erkennen - aber auch wissen, zu wem der Hintern gehört, um Inzucht zu vermeiden.
In der Studie sollten zuvor trainierte Affen auf einem Bildschirm Hinterteile wiedererkennen und das richtige antippen. Das dauerte länger, wenn ihnen die Bilder der Pos verkehrt herum präsentiert wurden. Aus dieser Tatsache leiten Forscher um die Neuropsychologin Mariska Kret ab, dass Affen normalerweise beim Erkennen von Hintern auf eine Art Abkürzung im Gehirn zurückgreifen können - genau wie auch Menschen beim Erkennen von Gesichtern.
Die Abkürzung sorgt dafür, dass die für die Identifizierung bedeutsamen Körperteile besonders schnell erkannt werden. Das funktioniert aber nur, wenn sie nicht auf dem Kopf stehend gesehen werden. Bei anderen Objekten dauert das Erkennen zwar insgesamt länger, aber es ist egal, ob sie verkehrt herum gezeigt werden oder nicht.
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