Farage überzeugt:

“Bei Hofer-Sieg kommt EU-Referendum in Österreich”

Ausland
03.12.2016 13:52

Der Brexit-Wortführer und Ex-UKIP-Chef Nigel Farage rechnet nach einem möglichen Wahlsieg von FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer mit einem EU-Austrittsreferendum in Österreich. "Hofer wird verlangen, dass Österreich ein Referendum über seine Mitgliedschaft in der Europäischen Union abhält", sagte Farage dem TV-Sender Fox News am Freitag. Die FPÖ wies diese Aussagen umgehend zurück.

"Ich würde mein Geld darauf setzen, dass Hofer von der FPÖ diese Wahl gewinnt", sagte der britische Rechtspopulist dem Fox-News-Moderator Sean Hannity. Der Ex-Politiker erläuterte den US-Fernsehzuschauern zudem, dass der österreichische Bundespräsident zwar "nicht sehr viele exekutive Befugnisse hat, aber trotzdem sehr wichtig ist".

Farage: "2016 als Jahr der politischen Revolution"
Österreich werde am Sonntag nach Großbritannien und den USA das nächste westliche Land sein, dessen Bürger gegen die Regierung aufbegehren, so Farage. Er spielte damit auf das britische Votum für einen EU-Austritt im Juni und den Sieg des Rechtspopulisten Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl im November an. "Ich sehe 2016 als Jahr einer politischen Revolution: zwei Revolutionen, eine im Vereinigten Königreich, eine in den USA. Es geht um die nationalstaatliche Demokratie, das Wiedererlangen der Kontrolle über unser Leben und unsere künftige Ausrichtung."

"Silberstein, Gusenbauer, Niedermühlbichler sind die Sargnägel der SPÖ-Wahlkampagne": FPÖ-Mann Kickl (Bild: APA/Robert Jäger)
"Silberstein, Gusenbauer, Niedermühlbichler sind die Sargnägel der SPÖ-Wahlkampagne": FPÖ-Mann Kickl

Kickl: "Stehen für eine Weiterentwicklung der EU"
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl wies die Aussagen von Farage mit dem Verweis, "ohne jede Substanz" zu sein, zurück. "Wir stehen für eine Weiterentwicklung der EU in eine positive Zukunft inklusive mehr Bürgernähe", so der Freiheitliche am Samstag in einer Aussendung. Die FPÖ sei weder für einen Austritt Österreichs aus der EU noch wolle sie den von Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen geforderten Umbau der EU zu Vereinigten Staaten von Europa, unterstrich der Wahlkampfleiter Hofers.

"Nigel Farage ist offenbar alles andere als ein Kenner der inhaltlichen Positionen von Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer, der österreichischen Bundesverfassung und der inhaltlichen Positionierung der Freiheitlichen Partei zur Frage einer positiven Weiterentwicklung der Europäischen Union", kritisierte Kickl.

(Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)

Grüne: "Van der Bellen Garant für proeuropäischen Kurs"
Naturgemäß anders beurteilte das Lager um Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen die Aussagen von Farage. Der Urnengang sei "auch eine Abstimmung darüber, ob Österreich zum gemeinsamen Europa steht oder nicht", so Kampagnenleiter Lothar Lockl am Samstag. Radikale EU-Gegner hätten den Plan, mit Austrittsreferenden in allen EU-Staaten die EU zu zerstören. Der von den Grünen unterstützte Van der Bellen sei hingegen "Garant" für einen proeuropäischen Kurs Österreichs.

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