Lieb und teuer

Audi Q2: So fühlt sich der Lifestyle-Hipster an

Motor
06.12.2016 16:03

Kompakte SUVs sind die neue Massenmobilität, allüberall reißen sie den Herstellern ihre höhergesetzten Crossovers aus den Händen. Und die Dinger erobern längst auch die unteren Klassen. Audi fährt da nun mit dem Q2 dazwischen und will richtig Rahm abschöpfen. So kann man das kleine, coole Urban-Car locker auf über 60.000 Euro konfigurieren.

(Bild: kmm)

Dabei ist das Platzangebot im Innenraum mit dem des VW Polo vergleichbar. Auf der Rückbank möchte ich nicht hinter mir (1,88 m groß) sitzen, es zwickt an den Knien und am Kopf. Lieber im Polo.

(Bild: Stephan Schätzl)

Vorteil an der engen zweiten Reihe: Die Mitfahrer können den vorne Sitzenden den Rücken massieren:

Okay, der Kofferraum des Audi Q2 ist mit 405 Liter richtig groß, da kann sonst keiner im Umfeld mithalten. So gesehen ist der Q2 DAS Auto für die hippe Mama, die auf den Rücksitzen ohnehin nur den Nachwuchs kutschiert, aber jeden Menge Platz im Gepäckabteil braucht.

(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)

Hipster statt Roadster
Was der Audi Q2 ganz sicher nicht ist, ist ein preiswertes Familienauto, das viel Auto für wenig Geld bietet. Vielmehr ist er ein Lifestyle-Objekt, das viel Individualisierung für viel Geld bietet. Mit den unterschiedlichen Motoren und Getrieben sowie den diversen Dekorelementen, Ausstattungen, Farben und Polstern sind laut Audi mehr als fünf Millionen individuelle Kombinationen möglich. Ob die meisten dann nicht trotzdem die unscheingrauen Einheitsfarben wählen, bleibt abzuwarten.

Jedenfalls hat der Audi Q2 seinen Markenbrüdern eines voraus: Er ist unverwechselbar. Nicht nur wegen der farblich abgehobenen Side-Blades an der C-Säule, vor allem sind es die vielen Kanten, die man Audi so nicht zugetraut hätte. Besonders an der Seitenlinie entlang, unterhalb der Fensterkante, wirkt es, als hätten die Designer einfach die Wölbung glatt abgeschabt. Warum nicht!

(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)

Dabei haben sie aber offenbar auch ein wenig Dämmmaterial aus dem Inneren der Türen mitentfernt, denn der Klang beim Zuwerfen ist ungewöhnlich blechern für einen Audi, jedenfalls wenn eine weitere Tür offen ist. Das konterkariert die ambitionierte Preisgestaltung.

Fährt nicht wie ein Kleinwagen
Sei's drum, der Audi Q2 fährt sich wirklich erwachsen. Im Testwagen, der mit 62.436,48 Euro angeschrieben ist, fühle ich mich immerhin locker wie in einem Über-40.000-Euro-Auto. Der 190 PS starke TDI ist gut gedämmt, der Allradantrieb spielt auf dem frostigen Kopfsteinpflaster der Wiener Höhenstraße seine Stärken aus und das adaptive Fahrwerk glänzt mit Souveränität, die Räder rollen leise ab. Wenn ein Auto dieser Größe so viel Geld kostet, sollte es sich genau so fahren. Per Knopfdruck lässt sich der Charakter der Dämpfungsabstimmung verändern, von einigermaßen sänftigem Gleiten über die bekannt schlechten Straßen bis zu ambitionierter Verbindlichkeit reicht die Bandbreite. Die Ingenieure haben ihre Aufgabe ernst genommen.

Die Motorenpalette reicht von 116 PS (Dreizylinder-Benziner oder Vierzylinder-Diesel) über 150 PS bis 190 PS (jeweils Vierzylinder-Benziner oder -Diesel). Schon mit dem kleinen Selbstzünder ist man ansprechend motorisiert, der Top-TDI ist in Sachen Fahrspaß natürlich nicht zu schlagen. Angeblich ist aber auch ein SQ2 mit mehr als 300 PS geplant - da darf man drauf hoffen.

Die Preisliste beginnt derzeit bei 26.950 Euro für den 116-PS-TDI; Mitte des Jahres wird der Dreizylinder um rund 25.000 Euro nachgereicht. Doch dann kommt ja erst noch der Weg durch die Aufpreisliste, die nicht nur Feinstes für Komfort und Optik bereithält, sondern auch jede Menge technische Schmankerl, vom digitalen Cockpit bis zu Assistenten, die auch der Audi Q7 bietet, also Abstandsradar, Fußgänger- und Verkehrszeichenerkennung, Stauassistent etc. Das Head-up-Display bracht allerdings eine ausklappbare Scheibe.

(Bild: Stephan Schätzl)

Unterm Strich
Audi hat mit dem Q2 viel richtig gemacht. Die alte Kritik, dass alle Ingolstädter Autos gleich ausschauen, zieht hier nicht im Geringsten; es fühlt sich alles nach Audi an, es fährt sich wie Audi - und das Geldverdienen vergessen sie auch nicht. Man darf sich nur nicht nüchtern überlegen, was man um über 60.000 Euro alles bekommt…

Warum?

  • Voll im Trend, gut umgesetzt
  • Großer Kofferraum

Warum nicht?

  • Ambitionierte Preisliste

Oder vielleicht …

… Audi A3 Sportback, Jaguar F-Pace, BMW X3 - wir bewegen uns in hochwertigen Bereichen

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(Bild: kmm)



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