Ruhige, besinnliche Weihnachtszeit? Von wegen! Während die Erwachsenen von Geschäft zu Geschäft eilen, um Geschenke zu besorgen, und die Kleinen den Heiligen Abend herbeisehnen, reiben sich Ganoven schon die Hände. Denn im Dezember bieten sich Kriminellen besonders viele Möglichkeiten, um an Geld, Wertsachen & Co. zu kommen. Alles in allem verzeichnete die Tiroler Polizei im Vorjahresmonat 3567 Straftaten, um 44 mehr als 2014.
Menschen soweit das Auge reicht - ein wahres Paradies für Taschendiebe. Die Polizei weiß das freilich und erhöht daher in der Vorweihnachtszeit die Anzahl der Streifen an belebten Orten. "Taschendiebe arbeiten meist in Teams. Opfer werden angerempelt, abgelenkt und dann bestohlen. Ein beliebter Trick ist beispielsweise das absichtliche Fallenlassen der Geldbörse. Ahnungslose helfen beim Aufsammeln der Münzen und danach fehlen oft Handtaschen, Bargeld, Ausweise usw. Auch Fragen nach der Uhrzeit oder dem Weg sind beliebte Ablenkungsmanöver", warnen Präventionsexperten von der Polizei. Wer es den Dieben nicht so einfach machen will, der sollte einige Tipps beachten:
Hammer-Schnäppchen im Web sind oft Betrug
Um den maßlos überfüllten Geschäften in der Vorweihnachtszeit zu entgehen, kaufen immer mehr Christkinder ihre Geschenke einfach online. Das wissen mittlerweile auch dreiste Internet-Betrüger und bieten in so genannten "Fake-Shops" ihre "Schnäppchen" an. Die versprochene Ware kommt aber nie an. "Vorsicht bei besonders günstigen Preisen", warnt die Tiroler Polizei. Erfahrungen hätten gezeigt, dass in vielen Fällen die Preise von betrügerisch angebotenen Waren deutlich unter den handelsüblichen Preisen liegen. Zudem solle man sich vor dem Kauf über den Anbieter informieren. "Sichere Seiten sind auch an einer grün hinterlegten Adresszeile (https://) oder Zertifikatszeichen erkennbar, wenn sich der Betreiber einer unabhängigen Prüfung unterzogen hat", weiß Hans Peter Seewald vom LKA Tirol. Bei der Bezahlung sei besonders das Zahlen mit Kreditkarte zu empfehlen, da im Betrugsfall die Abbuchung storniert werden kann. "Eine Alternative wäre die Lieferung per Nachnahme. Das Zahlen per Vorauskasse sollte auf alle Fälle vermieden werden", meint Seewald. "Zahlreiche Fake-Shops bieten nur Vorkasse an."
"Ladendiebstähle sind Gefahr für Arbeitsplätze"
Auch Ladendiebe sind in der Vorweihnachtszeit vermehrt aktiv. 155 derartige Diebstähle wurden im Dezember 2015 in Tirol angezeigt - viel weniger als im Jahr zuvor (286). Dennoch: Teils seien dadurch Arbeitsplätze gefährdet! "Ein Täter greift in der Regel erst dann zu, wenn er die Gelegenheit bekommt", weiß Präventionsexperte Hans Peter Seewald. "Nicht einsehbare Geschäftsflächen wie Umkleidekabinen, Toiletten oder Stiegenhäuser werden gerne genützt, um dort Diebesgut unter der Kleidung oder in Taschen zu verstecken." Österreichweit würden Ladendiebstähle im Jahr rund 600 Mill. Euro Schaden verursachen - dies sei immerhin ein Prozent des Umsatzes. Bürger hätten das Recht, Verdächtige mit angemessener Gewalt festzuhalten, bis die alarmierte Polizei eingetroffen ist. "Es ist wichtig, einen Ladendiebstahl zu melden. Auch wenn der Täter versucht, sich herauszureden", ergänzt Seewald. Die Aufklärungsquote liege bei rund 20 Prozent.
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