Geheimdienste aus den USA und Großbritannien haben offenbar die Smartphones von Passagieren zahlreicher Airlines ins Visier genommen. Wie die französische Zeitung "Le Monde" mit Verweis auf Datenmaterial des Aufdeckers Edward Snowden berichtete, sollen der US-Geheimdienst NSA und das britische Pendant GCHQ in der Lage sein, Sprach- und Datenverkehr über den Wolken zu überwachen.
Ein Mobiltelefon könne in der Luft geortet werden, falls es eingeschaltet sei, berichtete die Zeitung. Mithilfe von Passagierlisten und der Flugnummer sei es möglich, den Namen des Besitzers herauszufinden. Der britische Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ) sei sogar in der Lage, Handys aus der Ferne zu stören und damit den Nutzer zu zwingen, das Gerät mit dem Zugangscode neu zu starten. Es gebe Belege, wonach NSA und GCHQ internationale Linienflüge in den Jahren 2011 und 2012 abhorchten.
Handyverbot bei vielen Airlines gelockert
Viele Airlines lockerten nach ergänzenden Informationen in den vergangenen Jahren ihr Handyverbot für Fluggäste. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit erlaubt seit Dezember 2013 die Nutzung elektronischer Geräte wie Tablets oder Handys im Flugmodus auch in der Start- und Landephase. British Airways gestattete daraufhin als erste Airline ihren Gästen die Nutzung elektronischer Geräte während des ganzen Fluges.
Air France weist Vorwürfe zurück
Die französische Fluggesellschaft Air France, die in dem Bericht explizit genannt wird, wies Informationen der Zeitung zurück: "Sprachkommunikation ist auf Air-France-Flügen nicht möglich", teilte das Unternehmen am Mittwoch in Paris der Deutschen Presse-Agentur mit. Vor neun Jahren sei ein System für Handy-Kommunikation an Bord getestet worden - dieses Vorhaben wurde laut Air France aber nicht weiterverfolgt. Ein geplantes Internetsystem werde keine Sprachkommunikation erlauben.
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