Kann Panzer knacken
IS setzt Drohnen mit RPG-7-Granaten ein
Die Terrormiliz Islamischer Staat setzt bei ihrem Kampf gegen "Ungläubige" in Syrien und im Irak immer öfter auf mit Bomben beladene Drohnen. Für die syrische Armee und ihre Verbündeten besonders gefährlich sind Drohnen, die mit RPG-7-Granaten bestückt wurden. Diese können sogar Panzer knacken.
"Daesh (eine Bezeichnung für den IS, Anm.) versuchte heute, Stützpunkte der syrischen Armee in Deir Ezzor mit weiteren Selbstmorddrohnen anzugreifen", twitterte M Green, der sich in der Profilbeschreibung als Technikexperte bezeichnet, am Samstag und postete zwei Bilder, die eine solche, mit RPG-7-Granaten bestückte Drohne zeigen. "Es war ein Blindgänger."
Ein weiterer Twitter-User schrieb: "Es bringt mich um den Verstand, wenn der IS anfängt, solch ein Drohnenequipment zu verwenden. Als wandelnde Bomben sind sie schlimm genug."
"Diese Art der Kampfdrohnen ist relativ fehlerhaft"
Die auf den arabischen Raum spezialisierte Nachrichtenseite "Al Masdar News" hatte Mitte November berichtet, dass der IS "erstmals in diesem Krieg" eine mit Sprengstoff bestückte Drohne Stützpunkte der syrischen Armee in Deir Ezzor, der mit 200.000 Einwohnern größten Stadt im östlichen Syrien, bombardieren ließ. "Trotz ihres Vorhabens, die Syrian Arab Army unvorbereitet mit diesen Kampfdrohnen zu treffen, waren sie relativ fehlerhaft und in manchen Fällen ineffektiv", schrieb die Seite.
So seien die Islamisten nach mehreren Fehlschlägen dazu übergegangen, statt der syrischen Armee die Zivilbevölkerung der Region durch die Drohnen zu bombardieren, da es ihnen offenbar nicht möglich war, die Stützpunkte zielgenau zu treffen. Die Armeekräfte würden diese Art von Drohnen bereits kennen. Dschihadisten hätten sie bereits in Dara'a, einer Stadt im Südwesten Syriens an der Grenze zu Jordanien, angewendet.
"Artillerie des kleinen Mannes"
Ob auch diese Drohnen mit RPB-7-Granaten bestückt sind, ist nicht bekannt. Die RPG-7 ist eine reaktive Panzerbüchse, die in der Sowjetunion entwickelt wurde. RPG steht für Manueller Granatwerfer zur Panzerabwehr. Diese Art der Waffen dient irregulären Kräften oft als "Artillerie des kleinen Mannes", da sich der Gefechtskopf erst nach etwa 4,5 Sekunden bzw. etwa 1000 Metern Flugstrecke selbst zerstört.
Der Gefechtskopf der RPG-7-Granate enthält eine Hohlladung. Trifft er auf einen harten Gegenstand auf, so entfaltet sich die Sprengwirkung gerichtet nach vorn und durchdringt bis zu 300 Millimeter Panzerstahl.
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