Am St. Pöltener Domplatz sind heuer bei archäologischen Grabungen die Überreste von 2837 Menschen gefunden worden. Seit dem Start der Arbeiten im Jahr 2010 wurden insgesamt 12.679 Individuen freigelegt, die fast alle anthropologisch untersucht seien, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Die Grabungen werden noch bis 2018 fortgeführt.
Rund 730 Tonnen Erdmaterial wurden 2016 mit Krampen und Schaufel bzw. mit Pinsel und Kelle abgegraben. Das diesjährige Fundmaterial füllt etwa 81 Bananenkartons, die schätzungsweise mehr als 23.000 Einzelstücke enthalten. Darüber hinaus wurden u.a. 197 Münzen entdeckt und mehr als 29.000 Fotos aufgenommen.
Überreste römischer Bauten gefunden
Gefunden wurden u.a. Überreste von römischen Bauten, etwa fünf nebeneinanderliegende, mit Fußbodenheizung ausgestattete Räume. In einer zwischen dem elften und Anfang des zwölften Jahrhunderts errichteten sogenannten Doppelkapelle wurden im Untergeschoß Knochen gelagert, das Obergeschoß beherbergte die eigentliche Kapelle. Laut Aussendung kann von mindestens 3.500 Individuen, von denen Überreste deponiert wurden, ausgegangen werden.
Im Zuge von Bauvorhaben in der Stadt wurde außerdem in Pottenbrunn eine bisher unbekannte frühmittelalterliche Siedlung aus dem siebenten und beginnenden achten Jahrhundert nach Christus entdeckt. In der Nähe des Krankenhauses wurden ein kleines spätbronzezeitliches Gräberfeld sowie spätmittelalterliche Hamsterfallen gefunden, hieß es in der Aussendung.
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