4 Täter erschossen
Jordanien: Geiseln aus Kreuzfahrer-Burg befreit
Bewaffnete Islamisten haben am Sonntag in der südjordanischen Stadt Kerak mindestens zehn Menschen - darunter Polizisten und eine kanadische Touristin - getötet und sich in einer Kreuzfahrer-Burg verschanzt, wo sich zahlreiche Touristen befanden. Nach stundenlangen Gefechten vermeldete ein Regierungssprecher gegenüber der "Jordan Times", dass alle Touristen mittlerweile in Sicherheit seien. Vier der Angreifer wurden von den Sicherheitskräften erschossen. 30 Menschen wurden verletzt.
Zunächst hatten die Angreifer das Feuer auf ein Polizeiauto in Kerak eröffnet. Danach verschanzten sich fünf oder sechs Bewaffnete in der bei Urlaubern beliebten mittelalterlichen Burg der Stadt. Von dort schossen sie auf das Hauptquartier der Sicherheitskräfte in der Stadt, die östlich des Toten Meeres liegt. Bis in den späten Abend waren Schüsse zu hören.
Über die Lautsprecher der Moscheen nahe der Sehenswürdigkeit wurden die Menschen aufgefordert, die Umgebung wegen des Gefechts zwischen den Bewaffneten und den Einsatzkräften zu verlassen. In der Nacht auf Montag erschoss die Polizei dann vier Täter und beendete damit die Geiselnahme.
Versteck der Täter ausgehoben
Danach fand die Polizei in einem Versteck der Täter Sprengstoffgürtel, automatische Waffen sowie größere Mengen Sprengstoff. Das Material sei in dem Haus gefunden worden, in dem die Angreifer ihre Tat vorbereitet hätten, hieß es.
Keine Österreich betroffen
Die Bewaffneten hatten 14 Geiseln in ihrer Gewalt gehabt, von denen einige durch eine Spezialeinheit der Polizei befreit wurden, wie die Zeitung "Al-Ghad" meldete. Unter den Geiseln waren demnach unter anderem malaysische Staatsangehörige. Wie Außenamtssprecher Thomas Schnöll am Sonntagabend auf APA-Anfrage sagte, waren keine Österreicher von den Angriffen betroffen. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu der Tat.
Auf Twitter haben Augenzeugen Videos veröffentlicht, die den Polizeieinsatz zeigen:
Die Burg ist Hauptattraktion der gleichnamigen Stadt. Sie liegt 118 Kilometer südlich der Hauptstadt Amman und östlich des Toten Meeres. Als größte Burg der Region zieht sie zahlreiche Touristen an.
Jordanien beteiligt sich an Anti-IS-Allianz
Jordanien unterstützt die USA im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Auf jordanischem Boden wurden in der Vergangenheit syrische Rebellen und Kämpfer aus dem Irak ausgebildet. Zuletzt reklamierte der IS mehrere Anschläge in Jordanien für sich.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.