Er erschoss Amri
Das ist der Held von Mailand: Luca Scata (29)
Luca Scata ist 29 Jahre alt, stammt aus dem sizilianischen Catania und ist erst seit wenigen Monaten bei der Polizei - seit wenigen Stunden ist er aber der Held des Tages, denn er hat den Todeslenker von Berlin, den Tunesier Anis Amri, erschossen. Der italienische Innenminister Marco Minniti machte die Identität des Beamten und seines Kollegen, der von Amri angeschossen wurde, bei einer Pressekonferenz öffentlich - eine Entscheidung, die dem Minister allerdings den Vorwurf einbrachte, die Polizisten damit der Gefahr von Racheaktionen auszusetzen.
"Unsere Sicherheitskräfte sind die besten der Welt", kommentierte Italiens Ex-Premier Matteo Renzi auf Facebook und meinte damit am Freitag vor allem zwei Polizisten: Scata und seinen 36-jährigen Kollegen Christian Movio aus Udine.
Die beiden Männer hatten zwischen 3 und 4 Uhr früh den flüchtigen Amri in der Nähe des Bahnhofes des Mailänder Vorortes Sesto San Giovanni entdeckt. Amri war zu Fuß und mit einem Rucksack unterwegs. Als sie ihn aufhielten und nach seinen Dokumenten verlangten, zog der Tunesier eine Waffe, schrie "Allahu Akbar" und feuerte los.
Er traf den 36-jährigen Movio in die Schulter, wurde dann aber durch eine Kugel aus der Dienstwaffe Scatas niedergestreckt. Movio wurde ins Krankenhaus gebracht und operiert, schwebte aber nicht in Lebensgefahr und ist wohlauf.
Der verletzte Polizist lobte die Kaltblütigkeit seines Kollegen, der auf Amri gefeuert hatte, nachdem dieser ihn angeschossen hatte. "Es freut mich, dass ich in dieser chaotischen Phase in Europa nützlich sein konnte", wurde Movio von italienischen Medien zitiert.
"In Italien ist die Kontrolle des Territoriums stark. Das hat uns ermöglicht, den Tunesier zu neutralisieren", kommentierte Innenminister Minniti am Freitag. Die Lokalisierung des Tunesiers sei einer "außerordentliche Zusammenarbeit aller Sicherheitskräfte Italiens" zu verdanken.
Italiens Polizeichef warnt vor Racheakten gegen Polizisten
Minniti geriet allerdings noch am Freitag unter Druck, weil er die Namen der beiden Polizisten bekannt gegeben hatte. "Er setzt die Polizisten der Gefahr von Racheaktionen aus", kritisierte etwa die Rechtspartei Azione Nazionale. Italiens Polizeichef Franco Gabrielli forderte alle Sicherheitskräfte auf, sich vor möglichen "Racheaktionen" nach der Tötung Amris in Acht zu nehmen. Gabrielli rief die Sicherheitskräfte auf, Schutzvorkehrungen zu treffen.
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