Drastische Worte
Erdogan: Türkei in “neuem Unabhängigkeitskrieg”
93 Jahre nach der Gründung der türkischen Republik sieht Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sein Land einem "neuen Unabhängigkeitskrieg" ausgesetzt. "Die nationale Einheit, territoriale Integrität, Institutionen, Wirtschaft, Außenpolitik, kurz alle unsere Elemente, die uns als Staat aufrechterhalten, werden scharf angegriffen", erklärte er in seiner Neujahrsbotschaft am Samstag.
"Terrororganisationen sind nur die sichtbaren Gesichter und Werkzeuge dieses Kampfes. Wir kämpfen im Wesentlichen gegen die Mächte hinter diesen Organisationen", so Erdogan, der allerdings keine Angaben dazu machte, um welche Mächte es sich dabei handeln könnte.
Der Präsident teilte weiter mit, der Putschversuch im vergangenen Sommer sei "der abscheulichste Terrorangriff" in der Geschichte der Republik gewesen. "Doch der Türkei ist es gelungen, aus dieser Katastrophe eine Auferstehung und einen Neuanfang zu machen." Erdogan macht für den Putschversuch die Gülen-Bewegung verantwortlich. Seit Juli wurden mehr als 40.000 Menschen verhaftet und Zehntausende Staatsbedienstete entlassen.
Neben der "Säuberung" staatlicher Institutionen würden "diese Krebszellen" auf jeder gesellschaftlichen Ebene ausgemerzt, erklärte Erdogan in der Neujahrsbotschaft. Er schwor die Bevölkerung auf einen langen Kampf ein und zeigte sich zuversichtlich, dass der Wille der Nation dafür stark genug sei.
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